- Amtsgericht Fürth genehmigt Antrag der Geschäftsführung auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung – andere Gesellschaften der TriStyle Group sind nicht involviert
- Der Anbieter von Damenbekleidung mit höchstem Qualitätsanspruch will einen M&A-Prozess starten – Spezialisten-Team von Schultze & Braun berät und unterstützt im Verfahren
- Bestellungen werden wie geplant ausgeliefert, Neubestellungen im Online-Shop und über den neuen Katalog möglich – Löhne und Gehälter der rund 230 Mitarbeitenden sind gesichert
- Dr. Stefan Debus von Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen wurde zum vorläufigen Sachwalter bestellt
Zirndorf / Fürth. MADELEINE Mode, der Anbieter von Damenbekleidung mit höchstem Qualitätsanspruch, stellt sich in eigener Regie neu auf und nutzt dazu die Möglichkeiten eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung. Die Geschäftsführung der MADELEINE Mode GmbH hat dazu am 14. August 2023 einen entsprechenden Antrag beim zuständigen Amtsgericht in Fürth gestellt. Das Gericht hat diesen Antrag am 14. August 2023 genehmigt. Außer der MADELEINE Mode GmbH sind keine anderen Gesellschaften der TriStyle Group in das Sanierungsverfahren involviert.
Der Geschäftsbetrieb von MADELEINE Mode mit Sitz in Zirndorf bei Fürth läuft ohne Einschränkungen weiter. „Die Bestellungen werden wie geplant bearbeitet, verpackt und geliefert. Neubestellungen sind im Online-Shop und über den neuen Katalog möglich. Unsere Kundinnen erhalten weiterhin die qualitativ hochwertigen Produkte, die sie von MADELEINE kennen und für die wir seit über 40 Jahren stehen“, sagt Daniela Angerer, Geschäftsführerin von MADELEINE Mode. Die MADELEINE-Kollektionen bieten exklusive High-Fashion, anspruchsvolle und vielseitige Outfit-Kombinationen für jeden Tag und für besondere Anlässe, qualitativ hochwertige und langlebige Basics, trendsichere Accessoires und luxuriöse Dessous. Die rund 230 Mitarbeitenden von MADELEINE Mode wurden bereits über die aktuelle Entwicklung im Unternehmen und die nächsten Schritte informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind für mindestes drei Monate gesichert.
Preissteigerungen und inflationsbedingter Umsatzrückgang als Auslöser der Neuaufstellung
Auslöser für die Neuaufstellung ist die Kombination aus Preissteigerungen bei den Kollektionen und einem inflationsbedingten Umsatzrückgang, von der derzeit nicht nur, aber eben gerade auch die Textilbranche stark betroffen ist. „Die Art, wie wir Mode einkaufen, hat sich wohl noch nie so grundlegend verändert, wie in den vergangenen anderthalb Jahren. Dieser Veränderung wollen und werden wir mit unserer Neuaufstellung Rechnung tragen. Besonders die Neuausrichtung der Marke MADELEINE und die digitale Transformation des Geschäftsmodells werden dabei eine große Rolle spielen“, sagt Daniela Angerer. „Auch wenn wir uns neu aufstellen, gilt aber weiterhin: Bei der Qualität unserer Damenbekleidung machen wir keine Abstriche, und unsere Kundinnen stehen bei allem, was wir tun, weiterhin im Mittelpunkt.“
Ein zügiger Abschluss angestrebt
Die bisherigen Gesellschafter und Finanzierungspartner von MADELEINE Mode konnten angesichts der aktuellen Liquiditätslücke keine für alle Seiten wirtschaftlich gangbare Lösung finden. Deshalb wird nun im Zuge des Sanierungsverfahrens eine Aufstellung aus neuem Investor und neuer Finanzierung angestrebt. Ziel ist es, das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung in wenigen Monaten mit dem Einstieg eines Investors abzuschließen. Mit dem Blick auf dieses Ziel soll zeitnah ein M&A-Prozess gestartet werden. „Wir wollen das Sanierungsverfahren und die Möglichkeiten des Sanierungsrechts nutzen, eine Zukunftsperspektive für MADELEINE zu schaffen, und wir sehen gute Chancen, dass das gelingen kann“, sagt Angerer. „Das Ziel ist, dass MADELEINE auch in Zukunft am Markt aktiv sein und das Potential der Marke ausschöpfen kann. Wenn wir einen neuen Investor finden, ist eine wirtschaftliche Neuaufstellung und eine Sanierung in den nächsten Monaten möglich. Wir wollen die Marke, die seit über 40 Jahren für Mode für die Frau mit Stil, Qualitätsanspruch und modischer Kompetenz steht, wieder klar im Premium-Markt der Damenoberbekleidung als die elegante Marke für die anspruchsvolle Frau positionieren.“
Der Einstieg eines Investors wäre in das bestehende Unternehmen denkbar, es ist aber auch die Integration der Marke und der Vertriebsstrukturen von MADELEINE Mode in das Portfolio eines anderen Modehändlers möglich. Mit dem passenden Partner sehe sie gute Chancen, dass MADELEINE Mode als Unternehmen, aber auch als Marke für Damenbekleidung mit höchstem Qualitätsanspruch ihr Potential ausschöpfen könne, so Angerer.
Bei der Neuaufstellung und der Suche nach einem Investor wird die Geschäftsführung von MADELEINE Mode von einem Team aus erfahrenen Sanierungsspezialisten von Schultze & Braun um die Restrukturierungsexperten Detlef Specovius, Michael Böhner und Christoph von Wilcken beraten und unterstützt. Das Team von Schultze & Braun verfügt über eine langjährige Erfahrung und deckt neben dem Sanierungs- auch das Arbeitsrecht sowie betriebswirtschaftliche Planung und Rechnung ab. Die Spezialisten waren unter anderem für die Bekleidungshändler ESPRIT und Bonita bei ihren Neuaufstellungen in Sanierungsverfahren tätig.
Von Seiten des Gerichts begleitet Dr. Stefan Debus von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen das Sanierungsverfahren. Er wurde vom Gericht zum vorläufigen Sachwalter bestellt und wird die Geschäftsführung im Rahmen der Sanierung beaufsichtigen und konstruktiv begleiten. „Die bisherige und künftige Aufstellung des Unternehmens und die bereits eingeleiteten Maßnahmen sind eine gute Ausgangslage, um die angestrebte Neuaufstellung der MADELEINE Mode GmbH zu einem Erfolg bringen zu können“, so Debus.