Wolfsburg, 20.11.2025 – Die KAMEI Automotive GmbH, ein etablierter Hersteller von Kunststoffkomponenten für Behörden- und Spezialfahrzeuge, hat beim zuständigen Amtsgericht Wolfsburg Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Heute hat das Gericht Nikolas Otto von der Restrukturierungskanzlei BBL zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Mehrheitseigner des Unternehmens ist mit einem Gesellschafteranteil von 80 Prozent die insolvente KAMEI GmbH & Co. KG, deren Geschäftsbetrieb mitsamt Markennamen im April 2024 im Rahmen einer übertragenden Sanierung von branchenkundigen Investoren übernommen worden war. Seitdem führt die neu gegründete Auffanggesellschaft KAMEI GmbH das Geschäft der Produktion von Dachboxen fort, sie ist von der aktuellen Entwicklung nicht betroffen.
Die KAMEI Automotive GmbH agiert seit April 2024 als eigenständiges Unternehmen und erzielte 2024 mit 12 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,6 Mio. Euro. Die stark von öffentlichen Aufträgen abhängigen Umsatzerlöse blieben jedoch zuletzt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Zwar konnte das Unternehmen neue Kunden gewinnen und Projekte für kommende Jahre anstoßen, diese entfalten jedoch erst mittelfristig Wirkung. Die Verzögerung zwischen Auftragseingang und Umsatzrealisierung führte zu einem Liquiditätsengpass und in der Folge zum Insolvenzantrag.
Der Geschäftsbetrieb der KAMEI Automotive GmbH wird derzeit vollumfänglich fortgeführt, die Vorfinanzierung des Insolvenzgelds für die Mitarbeiter wurde bereits in die Wege geleitet. Ziel ist eine umfassende Restrukturierung der Gesellschaft, um den Fortbestand des Betriebs sowie die zwölf Arbeitsplätze am Standort Wolfsburg langfristig zu sichern. Dafür sollen auch potenzielle Investoren angesprochen werden. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird in dem Verfahren von seiner BBL-Kollegin Nicole Laakmann unterstützt.
Über BBL Brockdorff
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