- BNW führt Angebote, Maßnahmen und Projekte des BNW regulär fort
- Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden sind gesichert
- Sanierung soll begonnene Zukunftsausrichtung fortsetzen
Hannover, den 7. Oktober 2025 – Die Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige GmbH (BNW) hat am 6. Oktober 2025 ein Schutzschirmverfahren beantragt. Das vorläufige Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung wurde am 7. Oktober 2025 vom Amtsgericht Hannover angeordnet. Ziel ist es, die wirtschaftlichen Weichen für das BNW bei laufendem Betrieb neu zu stellen und den bereits begonnenen Modernisierungsprozess fortzuführen.
Patrick G. Weber, Geschäftsführender Gesellschafter der INTERCON Management & Consulting, wurde bereits im September als Sanierungsgeschäftsführer (CRO) geholt, um das BNW gemeinsam mit Andreas Krestel, bisheriger CFO des BNW, auf diesen Sanierungsschritt vorzubereiten.
„Wir haben die vergangenen Wochen dazu genutzt, um das BNW umfassend zu analysieren: Im Ergebnis ist das Unternehmen durch den 2023 begonnenen Zukunftsprozess bereits einen großen Schritt vorangekommen. Damit die Effekte jedoch vollständig greifen können, benötigen wir nun ein gerichtliches Sanierungsverfahren, um unsere Liquidität und Ertragskraft bestmöglich und nachhaltig zu stabilisieren. Wir nehmen unsere Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden und unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe als Bildungswerk ernst, weswegen wir früh reagiert haben und nun von einem privilegierten Verfahren Gebrauch machen können. Klar ist: Wir bleiben ein starker Partner für die Unternehmen und Menschen in Norddeutschland.“, so Weber in einem ersten Statement.
Der Geschäftsbetrieb des BNW sowie alle Angebote, Maßnahmen und Projekte laufen regulär weiter. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden sind im Rahmen des vorläufigen Verfahrens durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Die Absicherung bildet einen wichtigen Pfeiler im Verfahren und verschafft dem Unternehmen die Möglichkeit, erforderliche Rücklagen zu bilden.
Der Antrag ist notwendig geworden, da der demografische Wandel und die stetigen technologischen Veränderungen neue Innovationen und die Erschließung neuer Geschäftsfelder erfordern. Zudem führen die politischen Rahmenbedingungen der vergangenen Jahre zu erheblichen Veränderungen und Anforderungen im Bildungssektor. Bereits seit 2023 befindet sich das Unternehmen daher in einem strategischen Prozess zur Neuausrichtung, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Das Schutzschirmverfahren stellt einen weiteren Schritt auf diesem Weg dar.
Die Sanierung erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der Geschäftsführung des BNW und einem Team der auf Restrukturierungen spezialisierten Kanzlei ECKERT aus Hannover rund um Markus Kohlstedt und Michael Schütte. Sie werden im Verfahren die Funktion der Generalhandlungsbevollmächtigten übernehmen.
Rechtsanwalt und Partner Markus Kohlstedt sagt: „Das Schutzschirmverfahren gibt dem BNW die rechtlichen Möglichkeiten für eine strukturierte Sanierung und die wirtschaftliche Neusaufstellung: Dieser Rahmen verschafft dem BNW den optimalen Ansatz, um fehlende Liquidität freizusetzen und dem Unternehmen neuen Schub zu verschaffen. Wir werden eng mit der Geschäftsführung zusammenarbeiten, um so das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.“
Michael Schütte, Wirtschaftsjurist und Partner, führt weiter aus: „Die Rahmenbedingungen in der Branche sind herausfordernd – daher ist es gut, dass das BNW frühzeitig reagiert hat und so von einer eigenverantwortlichen Sanierung profitieren kann. In den kommenden Wochen werden wir das BNW in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung analysieren, um auf dieser Basis ein fundiertes Zukunftskonzept zu entwickeln.“
Die Mitarbeitenden des BNW wurden mit dem heutigen Tag vorab persönlich über das Schutzschirmverfahren informiert.
Über das BNW:
Die Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gemeinnützige GmbH (BNW) mit Hauptsitz in Hannover ist ein gemeinnütziger Bildungsträger, der 1969 gegründet wurde. Mit rund 750 Mitarbeitenden an über 40 Standorten in Niedersachsen und Bremen unterstützt das BNW Menschen beim Einstieg in Ausbildung und Beruf, bei der beruflichen Weiterbildung sowie bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Die Organisation arbeitet eng mit Unternehmen, Schulen und öffentlichen Institutionen zusammen und setzt jährlich mehrere hundert Projekte in den Bereichen berufliche Bildung, Integration und digitale Kompetenz um. Als Teil der Unternehmensverbände Niedersachsen gehört das BNW zu den größten Bildungsanbietern in Norddeutschland.
Über ECKERT Rechtsanwälte:
ECKERT Rechtsanwälte gehört zu den führenden deutschen Restrukturierungs- und Insolvenzkanzleien. Die Spezialisten der Sozietät sind sowohl beratend auf Unternehmensseite als auch als Insolvenzverwalter, Sachwalter und Zwangsverwalter bundesweit und branchenübergreifend tätig. Besondere Expertise besteht bei der Sanierung von Krankenhausträgern. In diesem Segment begleitet das Unternehmen bundesweit eine Vielzahl an Sanierungen und zählt zu den national führenden Kanzleien. Die Kanzlei beschäftigt rund 160 Mitarbeitende an 19 Standorten, davon 41 Berufsträger.
Über INTERCON Management & Consulting:
INTERCON Management & Consulting ist eine auf Sondersituationen spezialisierte Beratungs- und Interim-Management-Gesellschaft. Das Team der INTERCON Management & Consulting versteht sich als Partner und Begleiter von Unternehmerinnen und Unternehmern, Insolvenzverwaltern und Rechtsanwälten in herausfordernden Situationen. Zu den Kernkompetenzen gehören die Betriebsfortführung in Regelinsolvenz- oder Eigenverwaltungsverfahren, die Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern, distressed M&A, Debt Advisory & Corporate Finance. Gründer Patrick G. Weber verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in führenden Positionen, vornehmlich in Veränderungs- und Krisensituationen.