- Brandenburgische Tochtergesellschaft der BOSIG-Gruppe soll durch operative Restrukturierung und neue Investoren wieder in die Erfolgsspur kommen
- Geschäfte laufen in der vorläufigen Eigenverwaltung uneingeschränkt weiter
- Sanierungsgeschäftsführer Fredrik Ljungman bleibt in der Geschäftsführung
- Erfahrener Sanierer Christian Stoffler unterstützt als Generalbevollmächtigter das Verfahren
- Andere Gesellschaften der BOSIG-Gruppe sind nicht betroffen
Elsterwerda, 18. März 2025 – Die BOSIG Baukunststoffe GmbH, Spezialist für innovative Produkte im Bereich Dach, Balkonplatten und PU-Konstruktionswerkstoffe, plant eine Sanierung in Eigenverwaltung. Das Amtsgericht Cottbus stimmte einem entsprechenden Antrag der Gesellschaft zu und ordnete die vorläufige Insolvenz in Eigenverwaltung an.
Dieses Verfahren ist auf die Fortführung des Geschäftsbetriebs ausgerichtet. Die Geschäftsführung von BOSIG Baukunststoffe bleibt im Amt und wird durch den erfahrenen Sanierer Christian Stoffler (Gerlo Liebler Rechtsanwälte, München) unterstützt, der zum Generalbevollmächtigten bestellt wurde. Zudem ist seit kurzem mit Fredrik Ljungman ein weiterer Sanierungsexperte als Geschäftsführer an Bord. Die rechtliche Überwachung des Verfahrens obliegt Frau Rechtsanwältin Friederike Engelmann-Matz, LL.M. von Kanzlei Römermann als gerichtlich bestellter Sachwalterin.
BOSIG Baukunststoffe produziert mit insgesamt rd. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Standorten Elsterwerda und Bad Liebenwerda und einem Verkaufslager in BerlinMarzahn unter anderem Dämmplatten, Zubehör für Steildächer und Balkonplatten.
Hauptprodukt ist die Dämmstoffplatte „Phonotherm“. Das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von zuletzt rund 20 Mio. Euro ist aufgrund einer Reihe interner und externer Faktoren in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Dazu zählen temporäre Lieferprobleme aufgrund von Brandschäden und Cyberattacken mit entsprechenden Kundenverlusten, aber auch nicht ausreichend effiziente Produktionsstrukturen und hohe Energiekosten, welche nicht an den Markt weitergeben werden konnten. Gespräche mit dem Betriebsrat über Restrukturierungsmaßnahmen waren zuletzt gescheitert.
Das Unternehmen gehört zur BOSIG-Gruppe im baden-württembergischen Gingen an der Fils, die seit 50 Jahren Systemlösungen für Industrie, Handwerk und Bau entwickelt und produziert. Von dem vorläufigen Insolvenzverfahren ist jedoch nur die Tochtergesellschaft BOSIG Baukunststoffe GmbH betroffen und keine andere Gesellschaft der BOSIG Gruppe.
Das operative Geschäft läuft im Verfahren ohne Einschränkungen weiter. Die betroffenen Mitarbeiter erhalten für die Monate März bis Mai Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit.
Neben der Umsetzung von bereits identifizierten Restrukturierungsmaßnahmen ist geplant, einen Investorenprozess einzuleiten, um für das Unternehmen insgesamt oder für Teile davon neue Gesellschafter zu gewinnen.
Christian Stoffler, neuer Generalbevollmächtigter der BOSIG Baukunststoffe GmbH, kommentiert: „Ungeachtet der teilweise hausgemachten, teilweise unverschuldeten Probleme verfügt BOSIG Baukunststoffe über eine gute Marktstellung. Insbesondere das profitable Hauptprodukt Phonotherm ist ein attraktives Asset. Wir sind deshalb zuversichtlich, durch einen erfolgreichen Investorenprozess eine tragfähige Zukunftslösung zu finden, die möglichst viele Arbeitsplätze sichert.“