Dortmund, 11.05.2021: Stahlhersteller ArcelorMittal übernimmt das Draht verarbeitende Unternehmen Dortmunder Blankstahl durch eine übertragende Sanierung, wie Insolvenzverwalter Markus Birkmann von der Restrukturierungskanzlei BBL Brockdorff & Partner heute mitteilt. Alle 82 Arbeitsplätze bleiben erhalten.
„Damit sind die Zukunft des Unternehmens und seiner Mitarbeiter gesichert und der Geschäftsbetrieb kann ungestört fortgesetzt werden,“ betont Insolvenzverwalter Birkmann. Er dankt allen Beteiligten und hebt vor allem die Loyalität der Mitarbeiter hervor, die in der ganzen Zeit weiter „an einem Strang gezogen“ hätten.
ArcelorMittal, weltweit führender Stahlproduzent und einer der größten Stahlhersteller in Deutschland, hatte sich im Rahmen eines strukturierten Prozesses der Investorenansprache durchgesetzt, der durch Dr. André Schröer von der M&A-Beratungsgesellschaft Livingstone begleitet wurde. „Der gesamte Prozess bis hin zur Genehmigung durch das Bundeskartellamt verlief sehr konstruktiv,“ erklärt Rechtsanwalt Dr. Christoph Weber, der bei BBL die Vertragsgestaltung übernahm.
Am 22. Januar 2021 hatte das Amtsgericht Dortmund den BBL-Partner Birkmann zum vorläufigen Insolvenzverwalter über das Vermögen der Dortmunder Blankstahl GmbH bestellt, am 1. April 2021 war das Verfahren eröffnet worden. „Wir konnten die Fortführung des Betriebs trotzdem in vollem Umfang sicherstellen,“ sagt Rechtsanwalt Marvin Bauernfeind aus dem Hause BBL Brockdorff & Partner, der die Verwaltung unterstützte. Hintergrund für das Insolvenzverfahren war nicht zuletzt die Corona-Krise, da in der ersten Welle des Lockdowns erst die Nachfrage der Kunden aus der Automobilzuliefererindustrie einbrach und das Unternehmen später unter knappen und entsprechend verteuerten Rohmaterialien sowie Liquiditätsproblemen litt.
Das mittelständische Unternehmen mit Sitz in Dortmund ist Hersteller von Blankstahl und Blankstahlerzeugnissen und seit über 45 Jahren am Markt etabliert. Es beliefert vor allem Automobil-Zulieferer. Die Dortmunder Blankstahl GmbH gehörte bisher dem Verbund der Ruhrstahl-Gruppe an und beschäftigt 82 Mitarbeiter. Die anderen Gruppenunternehmen waren vom Insolvenzantrag nicht betroffen.