DRONCO GmbH stellt Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens

  • Amtsgericht Marburg bestellt Dr. Jan Markus Plathner zum vorläufigen Insolvenzverwalter
  • Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes zur Sicherung von Löhnen und Gehältern ist beantragt
  • Prüfung zur Fortführung der Produktion läuft

Wunsiedel, 21. Oktober 2022 – Die DRONCO GmbH hat beim Amtsgericht Marburg einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht hat dem Antrag des Schleifmittelherstellers am 17. Oktober 2022 stattgegeben und den erfahrenen Insolvenzexperten Dr. Jan Markus Plathner zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

Die Entscheidung, ein Insolvenzverfahren zu beantragen, wurde von der Unternehmensführung getroffen, da die wirtschaftlichen Herausforderungen insbesondere in Deutschland erhebliche Auswirkungen auf die Baumarktbranche haben. Die Baumärkte und der Baustoffhandel sind durch steigende Zinsen, eine rückläufige Bautätigkeit und eine allgemeine Nachfrageschwäche ins Stocken geraten. Infolgedessen ist auch die Nachfrage nach DRONCO-Produkten rückläufig. Gleichzeitig haben sich die Einkaufspreise für Rohstoffe, Fremdleistungen und Energie drastisch erhöht.

Die Dronco GmbH beschäftigt derzeit rund 200 Mitarbeiter. Diese wurden durch den vorläufigen Verwalter bereits in einer Betriebsversammlung über den Insolvenzantrag und Sanierungsmaßnahmen informiert. Kurzfristig wird es darum gehen, die Lohn- und Gehaltszahlungen aller Mitarbeiter durch eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes zu sichern.

„Der Geschäftsbetrieb wird derzeit in vollem Umfang fortgeführt. Gemeinsam mit meinem Team um Rechtsanwalt Sebastian Netzel habe ich mir einen Überblick über die Situation bei Dronco verschafft. Wir werden zeitnah einen Investorenprozess einleiten. Ziel ist es, das Unternehmen zu sanieren und auf einen Investor zu übertragen“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner. Die ersten Gespräche mit Kunden und Lieferanten seien vielversprechend verlaufen. Auch merklich spürbar sei Rückhalt in der Region: So wurden bereits Gespräche über den Standort mit dem Bürgermeister von Wunsiedel, Nicolas Lahovnik, geführt.