E-Mobilitäts-Start-up elvah GmbH an E.ON verkauft

– Keine zwei Monate nach Insolvenzantrag gelingt Insolvenzverwalter Jens Lieser der Verkauf an Energieversorger E.ON –
– Alle rund 50 Mitarbeiter werden vom Investor übernommen –
– Hohe überdurchschnittliche Quote möglich –

Koblenz / Essen / Grafschaft, 28.06.2023. Keine zwei Monate nachdem die elvah GmbH mit Sitz in Grafschaft (Rheinland-Pfalz) einen Insolvenzantrag gestellt hatte, ist es Insolvenzverwalter Jens Lieser gelungen, das Unternehmen mit der Eröffnung des Verfahrens zu verkaufen und dabei alle Arbeitsplätze zu erhalten. Neuer Inhaber von elvah ist ein Unternehmen aus der Gruppe des Energieversorgers E.ON mit Sitz in Essen. Der Gläubigerausschuss hat dem Verkauf der elvah GmbH an E.ON bereits zugestimmt. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Laden per App an rund 300.000 Ladestationen

Das junge Start-up elvah GmbH hat eine praktische Lade-App für Elektroautos entwickelt, die anbieterübergreifend funktioniert. Kunden finden mit der App Zugang zu rund 300.000 Ladestationen in 40 Ländern. Kunden erhalten deutschlandweit in Echtzeit nützliche Empfehlungen über zuverlässige Ladestationen für das Aufladen ihres E-Fahrzeugs.

Schnelles weiteres Wachstum erfordert Finanzierung

Die Geschäftsidee der Gründer von elvah hatte den Markt und die Kunden nachhaltig begeistert.  Doch um die Vision und das schnelle Wachstum von elvah umzusetzen, benötigte das innovative Unternehmen weiteres Wachstumskapital für die Bereiche Forschung und Entwicklung. Als dieses ausblieb, war das junge Start-up gezwungen, einen Insolvenzantrag zu stellen.

Investorensuche umgehend eingeleitet

Rechtsanwalt Jens Lieser hatte nach Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung das insolvente Unternehmen stabilisiert, fortgeführt und in enger Abstimmung mit dem Führungsteam von elvah um Gowrynath Sivaganeshamoorthy, Wilfried Röper und Sören Ziems eine Investorensuche eingeleitet. Die Gespräche mit den potenziellen internationalen Investoren wurden gemeinsam durch das Führungsteam von elvah und dem Insolvenzverwalter geführt.

Innovatives Geschäftsmodell – Alle Arbeitsplätze gerettet

Der Mitbewerber E.ON hatte sich im Wettstreit um das beste Angebot mit einem überzeugenden Konzept letztlich durchgesetzt. Entsprechend erfreut zeigte sich die Geschäftsführung des Erwerbers: „Unser Engagement bei elvah ist eine Investition in ein hochinnovatives IT- und Technologieunternehmen, das die Infrastruktur für Lademöglichkeiten optimieren und damit die Verkehrswende weiter voranbringen wird“, sagt Gordon Thompson, Vice President Corporate Developement & Partnerships von E.ON One GmbH.

Der Erwerber E.ON übernimmt alle rund 50 Mitarbeiter von elvah. „Ich sehe ein gut funktionierendes Geschäftsmodell, sehr qualifizierte Mitarbeiter und einen großen Wachstumsmarkt, sodass ich davon überzeugt bin, dass elvah an der Seite eines starken Partners sich gut entwickeln wird“, sagt Insolvenzverwalter Jens Lieser.

Zukunftsvision: Elektroautos als mobile Energiespeicher

Hochinnovativ ist zudem das Vorhaben der Gründer, Elektroautos künftig über eine intelligente Plattform als mobile Speicherbatterien zu nutzen. Dieses sogenannte bidirektionale Laden (‚vehicle to Grid‘) ist ein Zukunftsthema und löst eines der Kernprobleme der Energiewende. Denn dadurch können die starken Schwankungen der Stromerzeugung aus Sonnen- und Windenergie, die von der Witterung, der Tages- und der Jahreszeit abhängen, besser ausgeglichen werden.

Durch den Verkauf an E.ON im Zuge einer übertragenden Sanierung kann das elvah-Team nun neu durchstarten. Aufgrund des erzielten Kauferlös geht Insolvenzverwalter Jens Lieser von einer voraussichtlich überdurchschnittlich hohen Quote zur Befriedigung der Gläubiger aus.