- Laufende Restrukturierung wird intensiviert
- Rechtsanwalt Martin Gehlen (Kanzlei WILLMERKÖSTER) als Sanierungsgeschäftsführer tätig und Rechtsanwalt Ingo Thurm (Kanzlei PLUTA) begleitet das Verfahren als vorläufiger Sachwalter
- Geschäftsbetrieb wird ohne Einschränkungen fortgeführt / Löhne und Gehälter der 87
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bis einschließlich März 2023 abgesichert
Hannover, 31.01.2023 – Das mittelständische Unternehmen Intercontinentale ZIEGRA Eismaschinen GmbH mit Hauptsitz in Isernhagen bei Hannover hat am 26.01.2023 beim Amtsgericht Hannover einen Antrag auf Sanierung im Eigenverwaltungsverfahren gestellt. Die Eigenverwaltung wurde von Rechtsanwalt Thorsten Hunsalzer von Gehrke Econ als Verfahrensbevollmächtigter vorbereitet. Das Gericht hat dem Antrag am 27.01.2023 stattgegeben. Die Geschäftsführung bleibt bei der Sanierung in Eigenverwaltung – anders als bei klassischen Insolvenzverfahren – in ihren Funktionen aktiv, wird aber durch Sanierungsexperten
unterstützt: So unterstützt Rechtsanwalt Martin Gehlen aus der Kanzlei WILLMERKÖSTER die Geschäftsführung als Sanierungsgeschäftsführer bei der Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen. WILLMERKÖSTER zählt zu den leistungsstärksten Insolvenzkanzleien in Deutschland. Zur Überwachung der Sanierung wurde Rechtsanwalt Ingo Thurm von der
PLUTA Rechtsanwalts GmbH vom Amtsgericht Hannover zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Gehrke Econ unterstützt die Eigenverwaltung weiter betriebswirtschaftlich.
Gemeinsames Ziel ist es, das mittelständische Maschinenbauunternehmen im Eigenverwaltungsverfahren zu restrukturieren und so aufzustellen, dass das operative Geschäft nachhaltig abgesichert ist. In diesem Zusammenhang wird auch die Suche nach einem neuen Investor vorangetrieben. ZIEGRA befindet sich seit längerem in einem Restrukturierungsprozess. Die Auswirkungen
der Corona-Pandemie, Materialknappheit, die dramatische Preisentwicklung im Zuge des Ukraine-Krieges und der daraus folgenden Energiekrise sowie das Einbrechen wichtiger Absatzmärke in der lebensmittelproduzierenden Industrie im In- und Ausland haben eingeleitete Maßnahmen jedoch erschwert und zum Teil stark verzögert.
Schwerpunkt des Geschäftes von ZIEGRA sind die Entwicklung, Produktion und der Vertrieb sowie die Installation und der Service von Eismaschinen. Basierend auf 60 Jahren Branchenerfahrung hat sich ZIEGRA zu einem führenden Hersteller von industriellen Eismaschinen und der damit verbundenen Technologie entwickelt. ZIEGRA liefert Eismaschinen in 160 Länder weltweit, von der kleineren Labormaschine, mittleren Größen für Handel und Verarbeitung bis zu großen vollautomatischen Kühlanlagen für die Industrie. Hinzu kommt der Bereich der Verwendung von natürlichen Kältemitteln für die Eisherstellung. Zu den wichtigsten Kundenbranchen zählen die Lebensmittelverarbeitung, der Lebensmitteleinzelhandel, der Gesundheits- und Laborsektor sowie Teilbereiche der chemischen Industrie. Insgesamt beschäftigt ZIEGRA derzeit 87 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Jahresumsatz erreichte zuletzt über 12 Mio. Euro.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden bereits über den aktuellen Stand der Dinge und
die nächsten Schritte im Eigenverwaltungsverfahren informiert. Der laufende Geschäftsbetrieb wird ohne Einschränkung fortgeführt. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bis einschließlich März 2023 über das Insolvenzgeld abgesichert.
Johannes von Rohr, Geschäftsführer bei ZIEGRA: „Die vergangenen Wochen waren äußerst intensive Wochen. Wir mussten erkennen: Die eingeleiteten Maßnahmen reichen nicht aus, die durch die Corona-Pandemie und die folgenden Krisen nochmals gestiegenen Belastungen zu kompensieren. Mit der Sanierung in der Eigenverwaltung verbinden wir die Hoffnung auf einen echten Neuanfang. Das Wissen um die Stärke unserer Produkte und die Zuversicht hinsichtlich eines Wiederauflebens der Marktnachfrage bestärken uns dabei.“
Martin Gehlen als Sanierungsgeschäftsführer: „Unser gemeinsames Ziel ist es, die laufende Restrukturierung der Gruppe zu beschleunigen. Dazu wollen wir die Sanierungschancen nutzen, die die Eigenverwaltung bietet. In den kommenden Wochen werden wir mit Hochdruck daran arbeiten, wirtschaftlich stabile Strukturen zu schaffen, um handlungsfähig zu sein. Gleichzeitig richtet sich der Fokus darauf, Zukunftsperspektiven zur umfangreichen Sicherung aufzubauen. Dazu gehört auch die Suche nach neuen Investoren.“