Eissmann Group Automotive beantragt Regelinsolvenzverfahren für wesentliche Gesellschaften in Deutschland

  • Geschäftsbetrieb fortführen
  • Gesamtsanierung der Gruppe ermöglichen
  • Bisherige Sanierungsmaßnahmen kompensieren Branchenumbrüche nicht mehr


Bad Urach / Tübingen, 28. Februar 2024

Die Geschäftsführer des Automobilzulieferers Eissmann Automotive Deutschland GmbH haben beim zuständigen Amtsgericht in Tübingen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für die Holdinggesellschaft gestellt. Ebenso wurden für die wesentlichen deutschen Tochterunternehmen der Gruppe beim Tübinger Insolvenzgericht Regelinsolvenzverfahren beantragt.

Das Unternehmen erwartet, dass das Gericht zeitnah einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellen wird. Marc Trösser soll das Verfahren als Chief Restructuring Officer (CRO) unterstützen.

Der Geschäftsbetrieb aller Gesellschaften soll so reibungslos wie möglich fortgeführt werden. Damit bewahrt die Eissmann Group Automotive sich alle Optionen, die Gesamtsanierung der Unternehmensgruppe zu ermöglichen. Darüber haben die Geschäftsführer bereits die Belegschaften informiert. Die Sanierungsmaßnahmen der vergangenen Monate und Jahre konnten die Rezessionseffekte, diverse Inflationstreiber wie Energiekosten, Materialkosten oder die Zinsentwicklung nicht länger kompensieren. Echte Entspannung oder Normalisierung der Lage ist weiterhin nicht in Sicht. Somit war es angesichts kurzfristig außergewöhnlicher Ertrags- und Liquiditätseinbußen wirtschaftlich wie strategisch geboten, Regelinsolvenzverfahren für die Eissmann-Gesellschaften in Deutschland zu beantragen.

Die Unternehmensgruppe erwirtschaftete in den abgelaufenen Geschäftsjahren mit knapp 1.000 Mitarbeitenden in Deutschland und rund 4.000 Beschäftigten in Schlüsselmärkten im Vereinigten Königreich, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Mexiko und den Vereinigten Staaten sowie China einen Jahresumsatz von rund  450 Millionen Euro. Die Gesellschaften und Standorte außerhalb Deutschlands sind von den beantragten Verfahren nicht betroffen. Für sie wurde kein Insolvenzantrag gestellt.

Zur Eissmann Group Automotive

Die Eissmann Group Automotive, 1964 gegründet, beliefert wesentliche deutsche und diverse internationale Automobilhersteller mit verschiedenen Fahrzeuginnenraumkomponenten und -konzepten „aus einer Hand“.

Unabhängig von der Art des Antriebs entwickelt und produziert die Eissmann Group Automotive hochwertiger Produkte und Lösungen für die Innenausstattung von Kraftfahrzeugen. Zu den Kernprodukten gehören integrierte Innenverkleidungsteile und -module, Strukturbauteile, laminierte Oberflächen und Baugruppen, Bedienelemente und funktionelle Oberflächen.

In Deutschland produziert das Familienunternehmen Eissmann an den Standorten Pirna (Eissmann Automotive KTSN GmbH, 285 MA), Gera (Eissmann Automotive Dagro GmbH, 405 MA), Nürnberg (Eissmann Automotive ingeneers GmbH, 16 MA), Münsingen (Eissmann Individual GmbH, 10 MA) und Bad Urach (Eissmann Automotive Deutschland GmbH, 258 MA, sowie Eissmann Automotive Verwaltungs GmbH, keine MA).