– Zwei Drittel aller Arbeitsplätze durch Konzentration auf einen Standort gerettet –
– Personalkonzept gemeinsam mit Mitarbeitervertretungen entwickelt und umgesetzt –
– Umzug von medizinischen Leistungen aus Linnich abgeschlossen – Medizinische Versorgung in Jülich, Linnich und der Region gesichert – Belegzahlen im St. Elisabeth-Krankenhaus steigen –
Aachen/Jülich, 03.04.2023. Die Zusammenlegung des St. Josef-Krankenhauses in Linnich und des St. Elisabeth-Krankenhauses am Standort in Jülich ist abgeschlossen. Durch die Umsetzung des Konzeptes der Einhäusigkeit ist es erfreulicherweise gelungen, rund zwei Drittel aller Arbeitsplätze der insolventen Katholischen Nord-Kreis Kliniken Linnich und Jülich GmbH (KNK) zu retten. Zuvor hatte die Geschäftsführung der KNK nach intensiven und konstruktiven Verhandlungen mit den Mitarbeitervertretungen (MAV) der beiden Krankenhäuser in kurzer Zeit ein zukunftsfähiges Personalkonzept für den gemeinsamen Standort in Jülich entwickelt und umgesetzt. Damit werden nunmehr 444 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im St. Elisabeth-Krankenhaus weiter beschäftigt.
Personalmaßnahmen unvermeidbar
Ganz ohne Personalmaßnahmen kam die Geschäftsführung bei der erfolgreichen Sanierung und dem Erhalt der KNK nicht umhin. „Wir bedauern es sehr, dass wir bei der Zusammenlegung der Kliniken nicht jeden Mitarbeiter weiterbeschäftigen konnten. Letztlich war der Ausspruch von Kündigungen unumgänglich. Bei der Umsetzung des Personalkonzepts haben wir soziale Aspekte berücksichtigt“, sagt Julia Disselborg, Geschäftsführerin der KNK. Sie bedankt sich ausdrücklich bei den MAV für die gute Zusammenarbeit und bei der Belegschaft für ihr beeindruckendes Engagement und ihre Unterstützung sowie Geduld in diesen schwierigen Zeiten.
Hohe Versorgungsqualität für Region
„Mit der guten Personalausstattung wird es gelingen, eine hohe Versorgungsqualität für die Menschen in der Region zu sichern, eine bessere Auslastung des Krankenhauses zu erreichen und damit die wirtschaftliche Situation zu stabilisieren. Ziel ist die Entwicklung zu einem optimal aufgestellten Regionalversorger im Interesse der Menschen vor Ort“, sagt Dr. Mark Boddenberg, der als Generalbevollmächtigter und Sanierungsexperte mit seinem Team die Lösung für den Erhalt der KNK mit ausgearbeitet hatte. Zu der Zusammenlegung gab es keine Alternative, nachdem bei dem Investorenprozess alle Interessenten abgesprungen und kein Investor bereit war, ein Angebot abzugeben. „Wenn die Stadt Jülich sich nicht entschlossen engagiert und kurzfristig die Finanzierungszusage gegeben hätte, hätten wir beide Krankenhäuser schließen müssen. Dazu hätte es keine Alternative gegeben“, betonen Dr. Mark Boddenberg und Michael Schütte, Partner der Kanzlei ECKERT Rechtsanwälte.
Aktuelle Belegung bei fast 80 Prozent
Kleine Krankenhäuser haben es bei den aktuellen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen sehr schwer, sich am Markt zu halten. Beide Standorte waren zuvor nicht ausgelastet und haben über Jahre Verluste erwirtschaftet. Die Zusammenlegung beider Kliniken mache Sinn und habe, so Disselborg, erfreulicherweise in kurzer Zeit zu einer höheren Belegungsquote geführt, die aktuell bei fast 80 Prozent liege. Eine höhere Auslastung mit mehr Patienten wird die Einnahmeseite der KNK verbessern und zu einer weiteren Stabilisierung des Geschäftsbetriebs führen. Zudem ist die höhere Patientenbelegung ein erfreuliches Zeichen über den Zuspruch, dass das St. Elisabeth-Krankenhaus von den Menschen in der Region angenommen wird.
Einhaus-Lösung auch im Interesse der Gläubiger
Während sich zuvor das medizinische Leistungsangebot mit den jeweiligen Abteilungen beider Krankenhäuser in Linnich und Jülich zum Teil überschnitten hatte, konnten mit der Zusammenlegung kostenintensive Doppelstrukturen abgebaut werden. „Ich bin über das Ergebnis des Verfahrens sehr zufrieden, da es im Interesse der Menschen in der Region gelungen ist, aus zwei defizitären Kliniken ein sehr viel besser aufgestelltes Krankenhaus zu bilden, welches sich am Markt behaupten kann“, sagt Dr. Claus-Peter Kruth, Sachwalter und Partner der Kanzlei AndresPartner, der den Sanierungsprozess im Auftrag des Gerichts überwacht und begleitet. Der Erhalt und die Fortführung der KNK sei auch im Interesse der Gläubiger, so Dr. Kruth. Das Insolvenzverfahren kann nun nach Bestätigung des Insolvenzplans durch die erzielte Zukunftslösung in Kürze beendet werden.
Über die Kanzlei ECKERT Rechtsanwälte
ECKERT Rechtsanwälte gehört zu Deutschlands führenden Insolvenzrechtskanzleien. In der Insolvenzverwaltung hat der Erhalt und die Fortführung von Unternehmen für die erfahrenen Sanierungsexperten oberste Priorität. Dabei haben sich die Insolvenzverwalter von ECKERT unter anderem einen guten Namen in der Sanierung von insolventen Krankenhäusern und Kliniken gemacht. Zu den Erfolgsgaranten zählen eine effiziente und zuverlässige Präzisionsarbeit, individuelles und vertrauensvolles Beratungs- und Verwaltungs-Know-how sowie ein hoch spezialisiertes und erfahrenes Expertenteam. Seit mehr als 25 Jahren setzt die Sozietät erfolgreich auf das ideale Zusammenspiel von interdisziplinärer Expertise und langjähriger Erfahrung mit ca. 150 Mitarbeitern an 16 Standorten bundesweit.
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