Darmstadt, 4. September 2023. Für den deutschlandweit tätigen E-Lastenrad-Sharing-Anbieter sigo hat das Team der Eigenverwaltung eine Investorenlösung erzielt. Die neugegründete sigo green GmbH übernimmt den Geschäftsbetrieb im Rahmen einer übertragenden Sanierung. Alle Arbeitsplätze bleiben erhalten. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Hinter der neuen Gesellschaft steht der bekannte Unternehmer und Gründer der Akasol AG, Felix von Borck. Der Investor verfügt über große Erfahrung in den Bereichen Elektromobilität, Unternehmensgründung und -entwicklung. Mit seinem Know-how und einer neuen Geschäftsführung soll die neue sigo green zum geplanten Wachstum und einem gewinnbringenden Betrieb geführt werden. Der Investor sieht großes Potenzial für das Start-up. „Ab sofort sitzt die sigo green fester im Sattel denn je“, so Felix von Borck.
Die sigo green GmbH mit Sitz in Darmstadt ist mit den induktiven Ladestationen einer der ersten Anbieter eines vollautomatischen E-Lastenrad-Systems in Deutschland. Das Unternehmen arbeitet hierbei in einem B2B2C-Geschäftsmodell. Das Unternehmen kooperiert mit der Wohnungswirtschaft und Kommunen, um den Umstieg zur E-Mobilität voranzutreiben. Die sigo hat über fünf Jahre Pionierarbeit geleistet und einen wichtigen Baustein der Mobilitätswende entwickelt und im Markt etabliert. Erhebliche Investitionen sind von den Investoren bereitgestellt worden, um diese Vision zu verwirklichen. Dennoch musste sich das Unternehmen im Rahmen eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung für die Zukunft neu aufstellen. Daher stellte sigo einen entsprechenden Antrag und das Amtsgericht Darmstadt genehmigte im Juni 2023 die vorläufige Eigenverwaltung. Zum 1. August 2023 wurde das Verfahren planmäßig eröffnet.
Erfolgreiche Sanierung in Eigenverwaltung
Die Eigenverwaltung ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren zum Erhalt von Unternehmen. Das Unternehmen führt unter Aufsicht einer Sachwalterin und unterstützt durch erfahrene Sanierungsexperten die Gesellschaft selbst durch das Verfahren. Dem Unternehmen stehen erfahrene Sanierungsexperten zur Seite. Die Rechtsanwälte Philip Konen und Kristina Breuer von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH unterstützten den E-Mobility-Anbieter als Generalhandlungsbevollmächtigte bei der operativen Eigenverwaltung und insolvenzrechtlichen Beratung. Zudem arbeitete Rechtsanwalt Dr. Sebastian Gall von der Kanzlei GRUB BRUGGER im Verfahren. Beim Investorenprozess unterstützten die M&A-Experten von Oaklins.
PLUTA-Rechtanwalt Philip Konen sagt: „Der Geschäftsbetrieb lief in den vergangenen Monaten ohne Einschränkungen weiter. Zugleich haben wir an einer Zukunftslösung für sigo gearbeitet. Die nun erzielte Einigung ist eine optimale Lösung für das Unternehmen. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und danken alle Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit.“
Sachwalterin Rechtsanwältin Sylvia Rhein von der Rhein Rechtsanwälte PartGmbB sagt: „Die neue sigo hat gute Perspektiven für die Zukunft. Ich freue mich über den sehr guten Verlauf des Eigenverwaltungsverfahrens.“
Hohe Nutzerzahlen im Sommer
Der Geschäftsbetrieb des 2017 gegründeten Start-ups lief auch in der Eigenverwaltung vollumfänglich weiter. Die Mitarbeiter hielten dem Unternehmen die Treue und alle Dienstleistungen wurden für die Kunden weiter erbracht. In den Sommermonaten erzielte das Unternehmen sogar Rekordzahlen bei der Ausleihe der E-Lastenräder seit der Firmengründung. Das System kommt deutschlandweit bei den Nutzern gut an und die Nutzerzahlen steigen kontinuierlich.
Für den Sharing-Betrieb hat das Unternehmen eigene, auf die Vermietung angepasste Lastenräder entwickelt. Die hochwertigen Räder werden an einer stationären Ladestation induktiv aufgeladen, sodass sie schnell verfügbar sind. Die Ausleihe ist dank einer App nicht an Öffnungszeiten gebunden. Die Partner profitieren von der Full-Service-Dienstleistung, denn sigo stellt nicht nur die E-Lastenräder und die App zur Verfügung, sondern übernimmt auch die Installation der Ladestationen, den Kundensupport, die Wartung und Instandhaltung. Durch das Sharing-Modell werden die Quartiere attraktiver und die Lastenräder leisten einen Beitrag zur Verkehrsberuhigung der Städte und zum Klimaschutz.