ESUG-Insolvenzeröffnungsverfahren Stricker GmbH & Co. KG

„Stricker“ geht Sanierung in Eigenverwaltung an

Münster, 14.11.2022. Die Geschäftsleitung beantragte am 14.11.2022 beim Amtsgericht Münster die Eigenverwaltung. Mit Beschluss vom selben Tag wur-de die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet (§ 270b InsO) und den sanie-rungserfahrenen Rechtsanwalt Stephan Michels, Münster, zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Er überwacht die Stricker GmbH im gesamten Eigenverwal-tungsverfahren und wahrt die Interessen der Gläubiger. Die Geschäftsleitung mit Beatrice und Wolfgang Stricker wird durch das Team um die Sanierungs- und Restrukturierungsexperten Prof. Dr. Peter Neu und Thorsten Kapitza aus der Kanzlei ATN d’Avoine Teubler Neu Rechtsanwälte beraten. „Durch das Ei-genverwaltungsverfahren ist eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens möglich. Die Geschäftsführung bleibt für die Leitung des Unternehmens zu-ständig und kann so ihr Know-how einbringen. Gleichzeitig wird die Geschäfts-führung von uns bei der Planung und Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen unterstützt“, führt Rechtsanwalt Kapitza aus.

Unternehmen soll erhalten bleiben/Gehälter sind sicher
Das Unternehmen wird uneingeschränkt fortgeführt. Ziel der Bemühungen ist der dauerhafte Erhalt, sei es mittels Insolvenzplan oder Verkauf an einen Inves-tor. Es wurden bereits konkrete Maßnahmen erarbeitet, deren Umsetzung teil-weise bereits begonnen hat. Betriebswirtschaftlich und planerisch unterstützt wird das Unternehmen durch die TMC Turnaround Management Consult GmbH. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 130 Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter. Die Gehälter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind für den Zeit-raum November bis Januar 2023 über Insolvenzgeld gesichert. Ab Februar 2023 werden diese wieder aus den laufenden Einnahmen geleistet. Die Beleg-schaft ist frühzeitig informiert worden und trägt durch ihr hochmotiviertes Enga-gement einen wesentlichen Beitrag zur Sanierungslösung bei. Zurzeit besteht in einigen Unternehmensbereichen eher Personalmangel, weshalb derzeit auch weiter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden.

Krisen fordern Tribut
Die Schuldnerin befindet sich nach der Corona-Pandemie, der seit 2022 fort-schreitenden Inflation und der durch den Ukraine-Krieg bedingten Energiekrise in einem in einem nunmehr seit fast 3 Jahren sehr schwierigen Marktumfeld. Insbesondere die schwierige Lage auf dem Strom- und Gasmarkt sowie die zunehmende Investitionszurückhaltung stellen Herausforderungen dar, die nur mit Hilfe der Sanierungsgesetze zu lösen sind. „Der Schritt in das Verfahren war für uns schwer, aber unumgänglich. Wir wollen im Eigenverwaltungsverfahren wichtige strategische und organisatorische Maßnahmen, die bereits begonnen wurden, mit allen Beteiligten bestmöglich umsetzen“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Stricker.

Über Stricker
Die Schuldnerin wurde als Familienunternehmen im Jahr 1932 von Herrn Paul H. Stricker gegründet. Herr Wolfgang und Frau Beatrice Stricker führen das Münsterländer Unternehmen inzwischen in dritter Generation. Die Schuldnerin hat drei Kerngeschäftsbereiche: Zum einen Gummi- und Fördertechnik, zum anderen Tech-nischer Handel sowie Torsysteme. Die Geschäftsbereiche Gummi- und Fördertechnik sowie der Bereich Torsysteme entwickeln und produzieren als Hersteller eigenständig Produkte und Anwendungslösungen für eine Vielzahl von unterschiedlichen Branchen. Im Vordergrund des schuldnerischen Unternehmens steht die Verarbeitung, Konfektionierung und Montage von Elastomermaterialien, Bauteilen, Komponenten und ande-ren Erzeugnissen zu anwendungsfähigen Produkten. Internet: https://www.stricker.ms/de/

Über TMC Tournaround Management Consult GmbH
Die TMC Tournaround Management Consult GmbH mit Sitz in Dortmund gestaltet, begleitet und koordiniert in enger Zusammenarbeit mit ihren Mandanten den gesamten betriebswirtschaftlichen Teil des Sanierungs- und Restrukturierungs-Prozesses. Der Fokus liegt auf der Begleitung von mittelständischen Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf Unternehmen in Umbruch- und Sanierungssituationen sowie in der Fortführung aus der Insolvenz.

Über ATN Rechtsanwälte
ATN ist eine an mehreren Standorten in NRW ansässige Wirtschaftskanzlei, die mit über 100 Mitarbeitern über besondere Expertise im Bereich Restrukturierung und Insolvenzverwaltung verfügt. ATN gehört in die-sem Bereich ausweislich der Wirtschaftswoche zu den Top-Kanzleien in Deutschland. ATN Rechtsanwälte begleiten regelmäßig Sanierungs- und Restrukturierungsverfahren. Die Partner Prof. Dr. Peter Neu und Thorsten Kapitza werden regelmäßig auch als Insolvenzverwalter bestellt. Internet: https://www.atn-ra.de