- xPay Holding AG, xPay Solutions GmbH und xPay Development GmbH stellen nach gescheiterten Investorengesprächen Insolvenzantrag
- Sanierungsexperte Dr. Matthias Hofmann als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt
- BaFin-regulierter E-Money-Agent xPay Card Services GmbH nicht von Insolvenz betroffen
- Gespräche mit möglichen Investoren und Suche nach weiteren Investoren bereits eingeleitet
Das in München ansässige Fintech-Startup xPay Holding AG und seine Tochtergesellschaften xPay Development GmbH und xPay Solutions GmbH haben Insolvenzanträge gestellt. Das zuständige Amtsgericht München ordnete am 23.08.2023 die vorläufige Insolvenzverwaltung an und bestellte den Sanierungsexperten Dr. Matthias Hofmann von der auf Restrukturierung spezialisierten Kanzlei POHLMANN HOFMANN zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Die operativ im Zentrum der Unternehmensgruppe stehende Tochtergesellschaft xPay Card Services GmbH (vormals: Die Kunden GmbH), die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als E-Money-Agent nach dem Zahlungsdiensteaufsichtsgesetz (ZAG) registriert wurde, ist nicht von der Insolvenz betroffen.
Die xPay-Gruppe mit Sitz in München bietet White-Label Rewards Mastercards® in Verbindung mit deutschen Bankkonten für Marken jeder Größe an, die damit eine relevante neue Umsatzsäule und Kundenbindung auf höchstem Niveau für ihre Kunden und Fans erhalten.
Hintergrund der Insolvenzanträge sind gescheiterte Gespräche mit den bisherigen Investoren der xPay-Gruppe. xPay-Gründer und CEO Denis Raskopoljac hierzu: „Unsere Bestandsinvestoren haben in den vergangenen Jahren rund 50 Mio. Euro in xPay investiert und uns hiermit in der Anlaufphase stark unterstützt. In dieser Zeit ist es gelungen, unsere White-Label Rewards Mastercard® als neues und innovatives Produkt für Marken jeder Größenordnung im Bereich Branding und Kundenbindung zu entwickeln und in dieser Zeit ca. 190.000 Mastercards® herauszugeben. Das derzeit schwierige Umfeld für Startup-Finanzierungen hat – trotz Bereitschaft einzelner Investoren zu weiteren Finanzierungsbeiträgen – dazu geführt, dass letztlich eine weitere Finanzierung ausgeblieben ist. Dies schmerzt insbesondere vor dem Hintergrund, dass es uns zuletzt gelungen ist, Kooperationen mit namhaften Unternehmen einzugehen, die wir in den letzten Monaten bereits gelauncht haben oder kurzfristig launchen könnten.”
Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Matthias Hofmann erklärt zur aktuellen Situation: „Wir verschaffen uns aktuell einen Überblick über die Unternehmensgruppe. Unser Ziel ist es, den Betrieb der nicht von der Insolvenz betroffenen Tochtergesellschaft xPay Card Services GmbH im Interesse der Kunden fortzuführen und den schon vor Insolvenzantragstellung begonnenen Investorenprozess bis Ende Oktober erfolgreich abzuschließen. Die bisherige Gesellschafterstruktur der xPay-Gruppe spielt dabei für künftige Investoren keinerlei Rolle, da ein Investment ohne Übernahme jeglicher finanzieller Altlasten im Eigen- und Fremdkapital möglich ist.“
xPay-Gründer und CEO Denis Raskopoljac ergänzt: „Unsere wesentlichen Dienstleister und Markenpartner haben bereits ihre Unterstützung für die Restrukturierung zugesagt. Zudem werden wir die kommenden Wochen dazu nutzen, unsere Kostenstruktur deutlich zu verschlanken, um für Investoren noch attraktiver zu sein.“
Das Team des vorläufigen Insolvenzverwalters bereitet derzeit für die Mitarbeiter der xPay Holding AG eine Vorfinanzierung der Insolvenzgeldansprüche für Zeiträume bis Ende Oktober 2023 vor. Zugleich arbeiten das Management und das Team des vorläufigen Insolvenzverwalters gemeinsam an operativen Restrukturierungsmaßnahmen, um die Fixkostenstruktur des Unternehmens für die Zukunft neu aufzustellen.
Zu mehreren Investoren besteht derzeit bereits Kontakt; weitere Investoren bzw. Interessenten sollen in den nächsten Tagen und Wochen ebenfalls in die Gespräche einbezogen werden.