Penzberg, 18. Mai 2021. Die Gläubiger haben dem Insolvenzplan der EMT Ingenieurgesellschaft Dipl.-Ing. Hartmut Euer mbH heute in einem Abstimmungs- und Erörterungstermin einstimmig zugestimmt. Die Versammlung fand in der Stadthalle von Weilheim in Oberbayern statt. Die Sanierung des Drohnenherstellers in Eigenverwaltung ist damit nahezu abgeschlossen und das Verfahren kann nach der gerichtlichen Bestätigung aufgehoben werden.
Die Gesellschaft wurde durch den Generalhandlungsbevollmächtigten, Dr. Oliver Liersch von Brinkmann.Weinkauf Rechtsanwälte in der Sanierung unterstützt. Ivo-Meinert Willrodt von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH ist im Verfahren als Sachwalter tätig und begleitet das Verfahren im Sinne der Gläubiger.
In den vergangenen Monaten führte EMT einen Investorenprozess durch. Bei dem strukturierten M&A-Prozess beteiligte sich eine Vielzahl von Interessenten. Letztlich setzte sich die Rafael Advanced Defence Systems Ltd. aus Haifa in Israel durch. Der Investor stellt die Finanzmittel zur Verfügung, mit denen die Gläubiger nun entsprechend des Plans quotal befriedigt werden. Die Bestätigung des Plans steht noch unter verschiedenen Bedingungen: Dazu zählen vor allem die Kartellfreigabe und die Investitionskontrolle.
Dr. Oliver Liersch erklärt: „Ich bin sehr froh, dass der vorgelegte Plan eine so breite Zustimmung fand: Sowohl die Kreditinstitute, Lieferanten, aber auch die Arbeitnehmer und die Vertreterin der Gesellschafterin stimmten einstimmig für den Plan.“
PLUTA-Sanierungsexperte Ivo-Meinert Willrodt sagt: „Es ist sehr erfreulich, dass die Gläubiger den Insolvenzplan angenommen haben. Zum einen können dadurch ihre Forderungen bestmöglich befriedigt werden. Zum anderen sollen auch die Standorte und Arbeitsplätze von EMT erhalten bleiben. Das sind gute Aussichten für die Zukunft des Drohnenherstellers.“
Thomas Heinze, Geschäftsführer von EMT, erklärt: „Das Ergebnis bedeutet eine neue Perspektive für das Unternehmen. Gemeinsam mit dem neuen starken Gesellschafter ist das Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt.“
Aufgrund von Liquiditätsschwierigkeiten musste EMT Anfang Dezember 2020 einen Insolvenzantrag stellen. Das Amtsgericht Weilheim ordnete schließlich die Eigenverwaltung der Gesellschaft an.
EMT ist seit über 40 Jahren ein führender Hersteller von unbewaffneten Drohnen zur militärischen Aufklärung mit Sitz in Penzberg. Kunden sind die Bundeswehr sowie ausländische Staaten. Das Unternehmen beschäftigt rund 200 Mitarbeiter. Ein Personalabbau ist nicht geplant.