Hersbruck, 2. April 2024. Die Sanierung der PsoriSol Hautklinik GmbH mit Sitz in Hersbruck bei Nürnberg kommt voran: Der Klinikbetrieb läuft stabil, die Belegung liegt deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Das zuständige Amtsgericht Nürnberg hat zum 1. April das Verfahren eröffnet und die Eigenverwaltung bestätigt. Damit kann die Geschäftsführung ihren Sanierungskurs wie geplant in Eigenregie fortsetzen.
„Der Klinikbetrieb geht auch im eröffneten Eigenverwaltungsverfahren ganz normal und ohne Einschränkungen weiter“, betonte Geschäftsführerin Prof. Dr. med. Christina Rogalski. „Für Patienten, und Zuweiser ändert sich also auch weiterhin nichts.“ Mit Verfahrenseröffnung wirtschaftet die Klinik wieder unter Vollkosten, d.h. sie zahlt die Löhne und Gehälter der Beschäftigten aus den laufenden Einnahmen. Als Sachwalter, der die Sanierung im Interesse der Gläubiger überwacht, hat das Gericht Dominik Schmitt von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen bestellt. Dieser war bereits als vorläufiger Sachwalter eingesetzt worden.
Parallel zum Tagesgeschäft hat die Klinik in den letzten Wochen einen Investorenprozess gestartet. Dabei werden gezielt potenzielle neue Betreiber recherchiert und angesprochen. Mehrere Interessenten haben bereits Vertraulichkeitsvereinbarungen unterschrieben und prüfen die Zahlen des Unternehmens. „Der laufende Klinikbetrieb trägt sich selbst und ist auf Monate hin durchfinanziert. Damit können wir jetzt ohne Zeitdruck die Investorensuche vorantreiben“, sagte der Generalbevollmächtigte Martin Schoebe von der Beratungsgesellschaft Greenmarck Restructuring Solutions, der die Geschäftsführung bei der Sanierung unterstützt.
Das operative Geschäft der Klinik entwickelt sich unterdessen positiv: Die Bettenauslastung konnte in den letzten drei Monaten gesteigert werden und liegt deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Geschäftsführerin Rogalski bedankte sich in diesem Zusammenhang bei den Beschäftigten und Partnern der Klinik. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sehr engagiert und stehen zu ihrem Haus, das gleiche gilt auch für unsere Zuweiser, Partner und Lieferanten“, so Rogalski. „Das ist vor allem auch in Richtung möglicher Investoren ein sehr gutes Signal.“
Die Hautklinik Psorisol hatte im Januar trotz eines ausgeglichenen operativen Ergebnisses ein Eigenverwaltungsverfahren beantragen müssen. Hintergrund ist, dass die Psorisol Hautklinik GmbH für die Verbindlichkeiten zweier insolventer zahnmedizinischer Versorgungszentren in ihrer Unternehmensgruppe haftet. Die Eigenverwaltung bietet Unternehmen die Möglichkeit, bei laufendem Geschäftsbetrieb ihre Finanzierung neu zu ordnen. Die unternehmerische Verantwortung bleibt dabei in den Händen der Geschäftsführung.
Die PsoriSol Hautklinik gehört zu den größten Akut-Hautkliniken in Deutschland. Das Haus verfügt über 150 Betten und behandelt ca. 4.000 Patientinnen und Patienten im Jahr. Das Behandlungsspektrum umfasst alle wesentlichen, die Haut betreffenden Krankheiten. Die Klinik erwirtschaftete zuletzt einen Jahresumsatz von rund 16 Mio. Euro.