Titelthema | INDat Report 05_2018 | Juli 2018
Halbjahresstatistik 2018 und Redaktion aktuell
Statistiken zu sämtlichen Insolvenzgerichten in Deutschland mit „TOP 300 Verwalter“-Statistik, Ranglisten der Verwalter und Kanzleien in den einzelnen Bundesländern und Aufstellung der Insolvenzgerichte
» Europäischer Insolvenz- und Restrukturierungskongress in Brüssel
Ganz im Zeichen des Richtlinienentwurfs
» Standpunkt zu den EuGH-Urteilen betreffend Sanierungsklausel EuGH: Wir machen den Weg frei
» Unternehmensinsolvenzverfahren vom 01.01.2018 bis 30.06.2018 Bestellungen an allen Gerichten,
Rankings der Verwalter und Kanzleien, der
Sachwaltungen und nach Umsätzen
(…)
Editorial | Peter Reuter | INDat Report 05_2018 | Juli 2018
Geben und Nehmen
Im Endspurt: Der Richtlinienentwurf für präventive Restrukturierungsrahmen nimmt immer mehr Gestalt an, der Rat für Inneres und Justiz konkretisierte ihn Anfang Juni, der EP-Rechtsausschuss gab Anfang Juli sein Votum ab, das als Beschlussvorlage für das Europäische Parlament dient. Dass vieles auf nationale Ausgestaltungen hinausläuft, mehr als der Kommission lieb ist, zeichnete sich bei beiden Institutionen bereits früh ab. Die Kunst in den Trilogverhandlungen liegt nun darin, den einenden Leitgedanken nicht zu verwässern, damit keine Konkurrenzsituation unter den Mitgliedstaaten und ein Forum Shopping zu schuldnerfreundlichen Varianten entsteht.
Beim Fokus auf den präventiven Rahmen gerät leicht aus dem Blickfeld, dass Rat und JURI in einem anderen Punkt unterschiedliche Akzente setzen: Der Rat plädiert für eine Restschuldbefreiung nach spätestens drei Jahren, der Rechtsausschuss will das erst nach spätestens fünf Jahren möglich machen – gemeinsam verzichten sie aber auf eine Mindestquote. Restschuldbefreiung nach fünf Jahren bedeutet hierzulande ohnehin (schon), dass die Gläubiger leer ausgehen.
Viele Gläubiger scheinen sich aber an eine Mindestquote zu klammern, wenngleich das Angebot seit 01.07.2014 für drei Jahre mit 35 % Quote zuzüglich Verfahrenskosten keine Erfolgsstory erzählt. Von der Quote verabschiedet sich Europa sehr gewiss, in der Definition des redlichen Schuldners gibt es wohl noch Verhandlungsspielraum. Dass die Restschuldbefreiungskarte wiederholt gezogen werden kann, davon ist in
Brüssel allerdings nicht die Rede.
Vor dem Hintergrund erscheint der auf dem Deutschen Insolvenzrechtstag 2018 erarbeitete und vorgestellte abgespeckte Musterinsolvenzplan für Verbraucherinsolvenzen immer attraktiver, denn er bietet viele Vorteile: Die Gläubiger erhalten doch eine Quote und können den Fall zügig ad acta legen, die Gerichte ersparen sich viel Arbeit und der Schuldner erhält mit Verfahrensaufhebung zügig eine zweite Chance – ohne über viele Jahre in den Auskunfteien als Warnung für den Geschäftsverkehr gespeichert zu sein.
Fakt ist aber auch, dass das Gros der Verbraucherschuldner nichts anzubieten hat und lange Verfahrensdauern sich für die Gläubiger i. d. R. nicht auszahlen. Der volkswirtschaftliche Nutzen, sie viele Jahre vom Wirtschaftsverkehr auszuschließen, wird im Übrigen stark bezweifelt.
Dass die Quote mit den Brüsseler Plänen gänzlich verloren ist, stimmt also nicht. Sie könnte vereinfacht im Plan verhandelt werden. Sowohl gesetzlich geregelte Quotenlösung als auch Verbraucherplan verbindet Wesentliches: Der Schuldner muss etwas anbieten können und guten Willens sein.
Inhaltsverzeichnis
3 | Editorial Statistik 1. Halbjahr 2018 |
6 | Impressum/Anzeigenübersicht |
11 | Statistik Barometer Barometer Länder |
13 | Kanzleiranking nach Verfahren und Umsätzen Verwalterranking nach Umsätzen |
101 | Barometer Bund |
8 | Statistik Bund Top 300 Verwalter |
12 | Ranking der Sachwaltungen |
98 | Übersicht Gerichte und Verfahren |
100 | Top 10 »Closed Shops« Top 10 »Open Shops« |
14 | Statistik Länder |
34 | Statistik Städte Baden-Württemberg |
40 | Bayern |
48 | Berlin |
49 | Brandenburg |
50 | Bremen |
51 | Hamburg |
64 | Hessen |
68 | Mecklenburg-Vorpommern |
69 | Niedersachsen |
76 | Nordrhein-Westfalen |
86 | Rheinland-Pfalz |
90 | Saarland |
90 | Sachsen |
92 | Sachsen-Anhalt |
94 | Schleswig-Holstein |
97 | Thüringen |
62 | Redaktionsteil Namen & Nachrichten EuGH: Sanierungsklausel keine Beihilfe |
63 | Positionspapier der CDU/CSU zum Brüsseler RLE |
58 | Standpunkt Prof. Dr. Jens M. Schmittmann EuGH: Wir machen den Weg frei |
52 | Kongresse & Tagungen Insolvenz- und Restrukturierungskongress des DAV in Brüssel Hybrid, pragmatisch und privatwirtschaftlich |
60 | Symposien & Vorträge IDAS-Jahrestagung in Halle (Saale) Assistierte Auswahl |
102 | Termine für Ihre Fortbildung |