Die Zahlen bringen es auf den Punkt, die Insolvenzverwalter haben Einbußen hinzunehmen. Die eröffneten Insolvenzverfahren über juristische Personen sind im zurückliegenden Jahr um acht Prozent zurückgegangen. Aber nicht nur das: Auch die Massen der Regelinsolvenzverfahren sind geschrumpft, berichten viele Verwalter.

Der Trend bei großen Verfahren geht in Richtung Eigenverwaltung. Zumindest starten, wie man hört, die meisten Geschäftsführer und/oder Berater den Versuch, die Sanierung in eine Eigenregie zu lenken, was bei einem Gros dieser Versuche
auch gelingt.

Wie das Ranking der Sachwaltungen des vergangenen Jahres aufzeigt, sind dabei einige Kanzleien ganz gut im Geschäft, andere (nahezu) gar nicht. Bekanntermaßen kommt bei Sachwaltungen nur ein kleiner Teil des Apparats einer Insolvenzkanzlei zum Einsatz, doch die Affinität zu den sog. ESUG-Verfahren öffnet auch weitere Türen.

Lukrativ erscheint die Tätigkeit als Sanierungsgeschäftsführer, CRO, Berater und Generalbevollmächtigter in diesen Verfahren, die einige Verwalter für sich entdeckt haben. Diese Mischung der Tätigkeiten macht letztendlich die Masse.

Das Andocken an das Beratungsgeschäft und dessen Ausbau findet man jüngst immer wieder bei Fusionen und Erweiterungen als Beweggrund für Veränderungen. Einerseits um das Tätigkeitsspektrum zu erweitern, andererseits um die Kontakte zu Gläubigerberatern zu pflegen. Schenkt man diesen Aussagen Glauben, dann wird es der Nur-Verwalter wohl in Zukunft
nicht leicht haben.