Insolvenzplan KSI mit großer Mehrheit bestätigt – Sanierungskurs wird fortgesetzt

Der Spezialist für Pulverbeschichtung, Coil Coating und kathodische Elektrotauchlackierungen (KTL) aus
Schifferstadt hatte Mitte Dezember ein Schutzschirmverfahren zur Krisenbewältigung und
Neuausrichtung beantragt. Am 01. März 2021 wurde das Verfahren -wie von KSI beantragt- eröffnet
und die Eigenverwaltung unter Führung des Generalbevollmächtigten Rechtsanwalt Steffen
Rauschenbusch von der Mannheimer Kanzlei ERNESTUS Rechtsanwälte fortgesetzt.

Der von der Geschäftsleitung und dem Generalbevollmächtigten vorgelegte Insolvenzplan wurde am
Freitag, 21.05.2021, zur Abstimmung durch die Gläubiger gestellt. Der Plan sieht eine Fortführung des
Unternehmens in allen Geschäftsbereichen vor. Die Gläubiger erhalten eine Quote in Höhe von knapp
10 % und bei gutem Geschäftsverlauf eine weitere Quotenzahlung. Auf betriebsbedingte Kündigungen
konnte zwar weitestgehend verzichtet werden, gleichwohl wurden Verhandlungen über eine
Herabsetzung der Leistungen aufgrund bestehender Betriebsvereinbarungen aufgenommen.

Durch die ohne Gegenstimmen erfolgte Annahme des Insolvenzplans sind die Voraussetzungen für
eine Fortsetzung des Sanierungskurses von KSI geschaffen. Bei KSI ist man noch nicht „über dem Berg“,
aber auf „einem sehr guten Pfad mit Sicht auf den Gipfel unterwegs“, so der Generalbevollmächtige
Rauschenbusch, der den Sanierungsprozess weiter begleitet.

Durch die zum Jahreswechsel eingeführte CO²-Steuer wird KSI als energieintensiver Betriebs stark
belastet. Die stark gestiegenen Energiekosten und höhere Rohstoffkosten für Lacke und chemische
Produkte müssen nun eingepreist werden.

Zwischen der Antragstellung und der Annahme des Insolvenzplans lagen nur knapp 5 Monate. Das
Verfahren kann nun nach Auszahlung der Quote kurzfristig abgeschlossen werden. Ein endgültiger
Abschluss des Verfahrens wird noch im ersten Halbjahr 2021 angestrebt.

KSI hatte im Jahr 2019 einen hohen einstelligen Millionenbetrag in eine neue sog. KTL-Anlage investiert
und bei der Inbetriebnahme der Anlage zunächst mit hohen Anlaufkosten zu kämpfen. Mit der
Investition wurde auf modernste Technik, Umweltschutz und Wachstum gesetzt. KSI ist mit dieser
Anlagentechnologie mittlerweile etabliert und in der Lage, hohe Stückzahlen prozesssicher zu
veredeln. Weiteres Wachstum und die Gewinnung von Neukunden ist notwendig, um die technischen
Möglichkeiten der Anlage auszuschöpfen.

KSI beschäftigt 170 Mitarbeiter und ist führender Partner für Industrielackierungen. Auf einer
Produktionsfläche von 17.000 m² führt KSI Lackieraufträge in sämtlichen Größenordnungen,
schwerpunktmäßig für die Nutzfahrzeugindustrie, die Bauindustrie, den Maschinenbau und
Automotive durch.