- Gläubigerversammlung stimmt einstimmig für den Sanierungsplan des Spremberger Krankenhauses
- Damit grünes Licht für die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen, medizinische Versorgung vollumfänglich gesichert
- Rekommunalisierung als Chance für den Ausbau des medizinischen Leistungsangebotes
Spremberg, 8. Februar 2023. Die Gläubigerversammlung hat am 8. Februar 2023 über den Sanierungsplan der Spremberger Krankenhausgesellschaft mbH abgestimmt und den Plan einstimmig angenommen. Während der Versammlung hatten die Gläubiger die Möglichkeit, Fragen zum Sanierungsplan zu stellen und ihre Zustimmung oder Ablehnung zum ausgearbeiteten Plan abzugeben. Das Krankenhaus ist nun in der Lage, seine medizinischen Leistungen aufrecht zu erhalten und den gesundheitspolitischen Gegebenheiten anzupassen.
„Bei der Rekommunalisierungen von Krankenhäusern handelt es sich um komplexe und vielschichtige Verfahren, die eine umfassende Analyse sowie Planung erfordern. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten ist dieser Prozess geglückt und hat sich gelohnt“, so Dr. Mark Boddenberg, Partner der auf das Insolvenzrecht spezialisierten Kanzlei ECKERT Rechtsanwälte und Generalhandlungsbevollmächtigter im Verfahren des Spremberger Krankenhauses. Dorit Aurich, ebenfalls Partnerin bei ECKERT Rechtsanwälte, hat das Verfahren von Anfang an begleitet, sie ergänzt: „Ich bin stolz darauf, dass wir es geschafft haben, mit der Rekommunalisierung eine zukunftsfähige Lösung für das Haus zu finden.“
Prof. Dr. Torsten Martini von der Wirtschaftskanzlei GÖRG hat als Sachwalter das gesamte Verfahren des Spremberger Krankenhauses begleitet, er fasst zusammen: „Dem Sachwalter kommt in einem solchen Verfahren insbesondere eine Kontroll- und Überwachungsfunktion zu, dies gestaltet sich in manchen Verfahren leichter als in anderen Verfahren. Das Verfahren des Spremberger Krankenhauses war maßgeblich durch eine effiziente und enge Zusammenarbeit von allen Beteiligten geprägt. Dass für die Klinik nun diese Lösung gefunden wurde, ist nicht nur im Sinne der Gläubiger, sondern vor allem im Sinne einer umfassenden Gesundheitsversorgung in der gesamten Region.“
Mit diesem Ziel vor Augen hatte die auf das Gesundheitswesen spezialisierte Unternehmensberatung der WMC Healthcare GmbH in den vergangenen Monaten intensiv an einem Zielbild für die Klinik gearbeitet, sämtliche Lösungsansätze in den Blick genommen und anhand umfangreicher Planrechnungen evaluiert.
Der Geschäftsführer Tobias Grundmann von der Hospital Management Group GmbH ist nun dafür verantwortlich, die durch die WMC Healthcare GmbH im Zielbild ausgearbeiteten Maßnahmen umzusetzen: „Ich glaube an die Zukunft des Krankenhauses. Wir haben hart dafür gearbeitet und ich bin dankbar für die Unterstützung, die das Haus in den letzten Wochen und Monaten erfahren hat. Wir werden nun alles daransetzen, die medizinischen Leistungen für die Bevölkerung Sprembergs auszubauen, schrittweise anzupassen und fortlaufend zu verbessern. Dies wird Hand in Hand mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik geschehen.“
Das rund 200-Betten-Haus südlich von Cottbus hatte im September 2022 einen Antrag auf Durchführung eines Schutzschirmverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Nachdem die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Spremberg bereits einstimmig die Finanzierung, die Änderung der Gesellschafterverhältnisse sowie den Gesellschaftsvertrag beschlossen hatte, bedeutet die positive Abstimmung der Gläubigerversammlung nun, dass die Klinik in jedem Fall für die nächsten zwei Jahre abgesichert ist. Dabei liegen ab sofort 80 Prozent der Gesellschaftsanteile bei der Stadt Spremberg/Grodk, 20 Prozent der Anteile bleiben beim Förderverein Krankenhaus Spremberg e.V.