Cunewalde, 5. April 2023.Der Automobilzulieferer P.C.S. Precision Works Germany GmbH mit Sitz in Cunewalde hat Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das zuständige Amtsgericht Dresden den Sanierungsexperten Prof. Dr. Lucas F. Flöther. Flöther macht sich derzeit mit seinem Team ein Bild von der wirtschaftlichen Situation und prüft Sanierungsoptionen.
„Der Geschäftsbetrieb geht im vorläufigen Insolvenzverfahren vollumfänglich weiter“, betonte Flöther. „Alle Aufträge werden nach wie vor pünktlich und in gewohnter Qualität bearbeitet.“ In einer Mitarbeiterversammlung am vergangenen Freitag wurden gemeinsam mit der Geschäftsführung die 144 Beschäftigten informiert. Deren Löhne und Gehälter sind gesichert und werden nun bis einschließlich Mai über die Bundesagentur für Arbeit als Insolvenzgeld gezahlt.
Flöther hat Kontakt mit den Kunden und Lieferanten des Unternehmens aufgenommen, die bereits signalisiert haben, weiter mit dem Unternehmen zusammenarbeiten zu wollen. Auch der Bürgermeister von Cunewalde, Thomas Martolock, hat seine Bereitschaft betont, das Unternehmen bei der Sanierung zu unterstützen.
In den nächsten Tagen und Wochen will Flöther in enger Absprache mit der Geschäftsführung, Kunden und Gläubigern die wirtschaftliche Situation und die Sanierungsmöglichkeiten analysieren. „Mein Ziel ist es, das Unternehmen und die Arbeitsplätze zu erhalten“, betonte der vorläufige Insolvenzverwalter. Denkbar ist z.B. eine Investorenlösung. Welcher Weg erfolgversprechend ist, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen.
Die P.C.S. Precision Works Germany GmbH bearbeitet Motoren- und Getriebteile für die Automobilindustrie. Zu den Kunden des Unternehmens gehören namhafte Automobilhersteller sowie Zulieferer.Wie viele Unternehmen der Automotive-Branche ist auch die P.C.S. Precision Works Germany wirtschaftlich unter Druck. Neben der Transformation zur Elektromobilität hatten Umsatzrückgänge infolge der Corona-Pandemie die Ergebnisse des Unternehmens belastet. Hinzu kamen in den letzten zwei Jahren Probleme in der Lieferkette und die steigenden Energiepreise. Zuletzt hatte P.C.S. in den Ausbau des Produktionsstandorts investiert, um einen avisiserten Großauftrag eines Automobilkonzerns annehmen zu können. Nachdem dieser Auftrag jedoch unerwartet zurückgezogen wurde, musste das Unternehmen Insolvenzantrag stellen.
„Die P.C.S. Precision Works Germany GmbH verfügt über einen modernen Fertigungsstandort, gute Produkte und eine äußerst qualifizierte Belegschaft“, so der vorläufige Insolvenzverwalter. „Das sind wichtige Grundvoraussetzungen für eine Sanierung.“