Neues Nutzungskonzept liegt vor – Zentraler Anziehungspunkt für Kultur und Kunst soll entstehen
Pforzheim, 04. Mai 2023. Auf dem ehemaligen Produktionsgelände der Victor Rehm GmbH & Co.KG im Zentrum Pforzheims kehrt neues Leben ein. Auf dem stadtbildprägenden Gelände an der Enz soll ein neuer Anziehungspunkt für Kunst und Kultur in der Stadt entstehen. Das sieht das jetzt vorliegende, mit dem Gestaltungsbeirat der Stadt Pforzheim abgestimmte, neue Nutzungskonzept vor, auf das sich der Insolvenzverwalter der Victor Rehm GmbH & Co.KG, Rechtsanwalt Marc Schmidt-Thieme von der bundesweit renommierten Kanzlei Hoefer Schmidt-Thieme als Vertreter der Gläubiger des Unternehmens, die Investoren und die Stadt Pforzheim geeinigt haben. „Das wird ein absolutes Highlight und eine neue Attraktion für die Stadt Pforzheim“, so die Einschätzung Schmidt-Thiemes.
Fast drei Jahre nachdem das Pforzheimer Traditionsunternehmen Victor Rehm GmbH & Co.KG insolvenzbedingt den Betrieb einstellen musste, steht die markante Immobilie vor einer Renaissance. Das Architekturbüro jung voigt freie architekten und stadtplaner als Generalplaner sieht das geschwungene Gebäude direkt an der Enz als neuen „Stadtbaustein mit Strahlkraft“. Nach den Plänen von Stephan Jung wird es ein klassisches Wohn- und Geschäftshaus mit öffentlichen Nutzungen im Erdgeschoß und Büros sowie Praxen im ersten Obergeschoss. Darüber soll es auf vier weiteren Ebenen insgesamt ca. 3.500 Quadratmeter Wohnflächen geben.
Arkadenzone an der Enz und Museumscafe am Platz
Besonders bemerkenswert ist dabei die Erdgeschoßnutzung als Kombination von Kunst-Ausstellungsräumen sowie Kammermusiksaal auf einer Fläche von ca. 1.200 Quadratmetern. Hinzu kommen eine Arkadenzone entlang der Enz als öffentlicher Flussuferweg mit Sitzmöglichkeiten und ein zu den Arkaden und zum Dr. Willi-Weigelt-Platz orientiertes „Museumscafe“. Der Platz davor und der Innenhof werden unter Erhalt des alten Baumbestandes neugestaltet.
„Bei der Planung mussten verschiedene, komplexe Anforderungen erfüllt werden. Der jetzt vorliegende Entwurf berücksichtigt bestmöglich die unterschiedlichen Belange. Es entsteht damit an prominenter, bislang großteils nicht zugänglicher Stelle in der Stadt eine öffentliche Begegnungsstätte, Wohnraum und gleichzeitig werden die Interessen von Gläubigern der alten Victor Rehm GmbH & Co.KG und der Investoren gewahrt“, betont Marc Schmidt-Thieme.
Die Victor Rehm GmbH & Co.KG war ein Pforzheimer Traditionsunternehmen, dessen Wurzeln mehr als 150 Jahre zurückreichen. „Präzision aus dem Hause Rehm“, mit diesem Slogan hatte sich das Unternehmen als Anbieter von kleinen, hochpräzisen Metall- und Kunststoffteilen und Baugruppen für die internationale Automobil- und Elektroindustrie einen Namen gemacht. Als Folge einer sich abschwächenden Nachfrage musste es im März 2019 zunächst Insolvenzantrag und schließlich Ende September 2019 die Produktion sowie den Geschäftsbetrieb völlig einstellen.
Insolvenzverwalter Marc Schmidt-Thieme suchte danach nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für die markante Firmenimmobilie an der Enz im Zentrum von Pforzheim. Bedingt durch die Corona-Krise und ihre Rückwirkungen verzögerten sich jedoch die Verhandlungen über Immobilienentwicklungs- und -finanzierungskonzepte, bis jetzt Vollzug gemeldet werden konnte.
„Wir haben dabei immer das Ziel verfolgt, das Areal so zu entwickeln, dass es für die Gläubiger des abgewickelten Unternehmens wie für Investoren und letztlich auch für die Stadt Pforzheim an Wert gewinnt. Das haben wir mit der jetzt gefundenen Lösung erreicht“, fasst Insolvenzverwalter Marc Schmidt-Thieme zusammen.
Weitere Informationen:
Die Kanzlei Hoefer I Schmidt-Thieme – Rechtsanwälte und Insolvenzverwalter ist an zwölf Standorten bundesweit tätig und auf komplexe Insolvenzsachverhalte, Sanierungen über Insolvenzverfahren sowie gerichtsnahe Tätigkeiten spezialisiert. Dazu zählen zum Beispiel die fachliche Begleitung von Eigenverwaltungen, die Erstellung von Insolvenzplänen oder die Übernahme von Treuhänderschaften in außergerichtlichen Sanierungen. Als eine der erfahrenen Insolvenzkanzleien in Deutschland verfügt HST Hoefer | Schmidt-Thieme mit mehr als 90 Experten über alle Kompetenzen, um überregionale Restrukturierungs- und Insolvenzverfahren erfolgreich abzuschließen.
Marc Schmidt-Thieme studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg. Das Referendariat absolvierte er in Heidelberg und in Singapur, wo er für den deutschen Industrie- und Handelstag tätig war. Marc Schmidt-Thieme ist seit 1998 als Rechtsanwalt zugelassen und arbeitet seit 1999 als Insolvenzverwalter mit Schwerpunkt Unternehmenssanierung und Restrukturierung. Zu seinen bekanntesten Verfahren zählen der Leiterplattenhersteller Greule, die Stb Fahrzeugbau, der Automobilzulieferer Sihn, das Maschinenbauunternehmen Karl-H. Mühlhäuser GmbH & Co. KG sowie die RUG (Riegelhof & Gärtner) und die ROB Gruppe. Darüber hinaus sanierte er als Insolvenzverwalter erfolgreich Dipach energy, Zentro-Elektrik, die Maxxtec AG, die Microtherm-Gruppe und die Trafö-Förderanlagen GmbH & Co. KG. Vor kurzem bestellte ihn das Amtsgericht Baden-Baden auch zum Insolvenzverwalter der Baden Board GmbH. Marc Schmidt-Thieme ist Mitglied im VID (Verband der Insolvenzverwalter Deutschlands) und der TMA (Turnaround Management Association).