- Das zuständige Amtsgericht Norderstedt hebt die Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung auf
- Rund 1.300 Arbeitsplätze und ca. 300 Filialen gesichert
- In Zukunft sollen neben dem Filialgeschäft der Lebensmitteleinzelhandel sowie das digitale Geschäft gestärkt und erweitert werden
- Basis der erfolgreichen Sanierung bilden Investitionen des alleinigen Investors Paul Morzynski
Wahlstedt, 7. Oktober 2021. Die zur Deutsche Confiserie Gruppe gehörenden Unternehmen arko GmbH und Hussel GmbH haben die Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung erfolgreich abgeschlossen. Auch die ebenfalls zur Unternehmensgruppe gehörende J. Eilles GmbH & Co. KG hat das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zeitgleich erfolgreich beendet. (Hinweis: Die Marke „Eilles“ befindet sich seit Mitte der 1980er Jahre im Eigentum der J. J. Darboven Gruppe. Die Marke „Eilles“ ist und war nicht von der Insolvenz der Deutsche Confiserie Gruppe betroffen. Die Deutsche Confiserie Gruppe, bzw. das Tochterunternehmen J. Eilles GmbH & Co. KG ist lediglich Lizenznehmer der Marke „Eilles“ und betreibt unter dieser Marke Fachhandelsgeschäfte vornehmlich in Bayern.)
Das Amtsgericht Norderstedt hob die am 1. Juni dieses Jahres eröffneten Verfahren für die drei Unternehmen nach Bestätigung der Insolvenzpläne auf.
„Wir sind sehr froh, dass wir das Restrukturierungsverfahren nun mit Erfolg beendet und unser Unternehmen mit Blick auf den langfristigen und nachhaltigen Erfolg neu aufgestellt haben“, sagt Patrick G. Weber, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe. Das in weiten Teilen bereits umgesetzte Sanierungskonzept stellt sicher, dass der Filial- und Geschäftsbetrieb in Zukunft uneingeschränkt fortgeführt werden kann und gewährleistet den Erhalt von rund 1.300 Arbeitsplätzen und ca. 300 Filialen. „In den vergangenen Monaten haben wir mit aller Kraft darauf hingearbeitet, für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Kundinnen und Kunden die bestmögliche Lösung zu finden und sind sehr glücklich, dass uns dies nun gelungen ist“, führt Patrick G. Weber aus.
Grundlage der erfolgreichen Sanierung ist eine Investorenlösung. Paul Morzynski, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater aus Hannover, stellt den drei Unternehmen der Deutsche Confiserie Gruppe umfassend neues Kapital zur Verfügung und führt diese mit einer neu gegründeten Familienholding aus dem Insolvenzverfahren heraus. „Ich bin der Überzeugung, dass kundenorientierter Einzelhandel eine erfolgreiche Zukunft vor sich hat. Die Deutsche Confiserie Gruppe geht gestärkt und mit einer klaren Vision aus der Sanierung hervor. Ich freue mich, dass ich hierzu meinen Beitrag leisten konnte und sehe einer erfolgreichen Zusammenarbeit entgegen“, betont Paul Morzynski.
Die Unternehmensgruppe wird die durch das abgeschlossene Sanierungsverfahren vorangetriebene strategische Neuausrichtung künftig weiterverfolgen. Ziel ist es, neben dem Filial- auch das Lebensmitteleinzelhandelsgeschäft zu stärken. Beständig ausgebaut werden soll darüber hinaus auch die Digitalisierung der Unternehmen, insbesondere auch der Online-Handel.
Dr. Rainer Eckert und Markus Kohlstedt haben mit ECKERT Rechtsanwälten das Verfahren seit Anfang Januar begleitet und die Geschäftsführung in der Rolle als Generalbevollmächtigte unterstützt. Dr. Rainer Eckert sagt: „Wir sind froh, dass wir das bundesweit erste Covid-Schutzschirmverfahren zu einem erfolgreichen Abschluss führen konnten und sind überzeugt, eine langfristige Lösung für alle Beteiligten geschaffen zu haben.“ Er fügt an: „Es ist schön, dass unser mit allen Beteiligten ausgearbeitetes Sanierungskonzept die Zustimmung der Gläubiger und des Gerichts gefunden hat.“ Sein Kollege Markus Kohlstedt ergänzt: „Dass uns die Sanierung der im Einzelhandel tätigen Unternehmen der Deutsche Confiserie Gruppe während der Corona-Pandemie gelungen ist, macht uns als gesamtes Team der Eigenverwaltung stolz.“
Dr. Dietmar Penzlin (Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin), der vom Gericht als Sachwalter für Hussel und Eilles (hier bitten wir um erneute Beachtung des obigen Hinweises) eingesetzt war, betont: „Unser Ziel war es, alles daranzusetzen, um es den Unternehmen zu ermöglichen, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie mit dem eingeleiteten Verfahren zu bewältigen. Dies ist uns gelungen.“
Dr. Tjark Thies (Reimer Rechtsanwälte), Sachwalter für arko, sagt: „Die Restrukturierung der arko GmbH ist uns auch trotz der Pandemie gelungen. Festzuhalten ist, dass die arko GmbH aus diesem Verfahren für die Zukunft gestärkt hervorgeht.“
Der Geschäftsführer der Deutsche Confiserie Gruppe, Patrick G. Weber, schließt ab: „Wir sind unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Kundinnen und Kunden, Geschäftspartnern und allen weiteren Beteiligten für das Vertrauen und die Zusammenarbeit dankbar. Mit der gerichtlichen Aufhebung des Verfahrens ziehen wir nun einen Schlussstrich und blicken zuversichtlich in die neu arrangierte Zukunft unserer Unternehmen.“
Über die Deutsche Confiserie Gruppe
Die Deutsche Confiserie Gruppe besteht aus der arko GmbH, der J. Eilles GmbH & Co. KG und der Hussel GmbH mit Sitz in Wahlstedt, Schleswig-Holstein. Sie ist auch nach der Sanierung der flächenmäßig größte Confiserie-Fachhändler in Deutschland. Das Produktportfolio umfasst feine Spezialitäten, Gebäcke, Schokoladen und Pralinés sowie erlesene Tee- und Kaffeesorten. Unter den Marken arko, Eilles und Hussel werden bundesweit rund 250 eigene Filialen betrieben. Hinzu kommen weitere Filialen in Österreich, 46 Franchisebetriebe in Deutschland und Tschechien sowie rund 4.000 zusätzliche Verkaufsstellen im Lebensmitteleinzelhandel und Bäckereien. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 1.300 Mitarbeiter und erwirtschaftete vor Corona einen Umsatz von 140 Millionen Euro.
Über Eckert Rechtsanwälte
Eckert Rechtsanwälte mit Hauptsitz in Hannover gehört zu den führenden deutschen Restrukturierungs- und Insolvenzkanzleien. Die Spezialisten der Sozietät sind sowohl beratend auf Unternehmensseite als auch als Insolvenzverwalter und Sachwalter tätig. Die Kanzlei unterhält bundesweit 17 Standorte mit mehr als 30 Berufsträgern.
Über Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin
Die Sozietät Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin (SJPP) mit Sitz in Hamburg ist für Insolvenz- und Eigenverwaltung sowie als Berater von Unternehmen in Sanierungssituationen langjährig im Markt etabliert und mehrfach ausgezeichnet. Ein zusätzlicher Fokus von SJPP liegt in der Begleitung von Distressed-M&A-Transaktionen.
Über Reimer Rechtsanwälte
Reimer ist eine auf Sanierungsberatung, Restrukturierungsberatung und Insolvenzverwaltung spezialisierte Kanzlei mit mehr als 90 Experten für Restrukturierungsrecht, Insolvenzrecht, Gesellschaftsrecht und Arbeitsrecht sowie Betriebswirtschaftslehre und Steuern. Die Partnergesellschaft zählt mit elf Insolvenzverwaltern und mehr als 20 Rechtsanwälten an den Standorten Hamburg, Kiel, Frankfurt, Hannover, Lübeck, Rostock, Mannheim und Flensburg zu den größten und versiertesten deutschen Insolvenzrechtskanzleien. Dr. Tjark Thies ist einer der Gründungspartner der Kanzlei.