- Amtsgericht Stendal genehmigt Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung – alle Aufträge werden wie geplant bearbeitet, produziert und ausgeliefert
- Unternehmen wird mit Nico Kämpfert und der INNOVATIS einen Insolvenzplan ausarbeiten – Ziel: Nachhaltige Neuaufstellung und Erhalt des Unternehmens und aller Arbeitsplätze
- Löhne und Gehälter der rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gesichert – Rüdiger Bauch von Schultze & Braun wurde zum vorläufigen Sachwalter bestellt
Stendal/Magdeburg. Die JS Lasertechnik, ein Spezialist für professionelle Edelstahl- und Metallverarbeitung, stellt sich in eigener Regie neu auf und nutzt dazu die Möglichkeiten eines Sanierungsverfahrens in Eigenverwaltung. Dazu wurde ein entsprechender Antrag beim zuständigen Amtsgericht eingereicht, den das Gericht bereits genehmigt hat.
Der Geschäftsbetrieb und die Produktion bei der 2007 von Jens Schumacher gegründeten JS Lasertechnik in Stendal läuft ohne Einschränkungen weiter. „Alle Aufträge werden wie geplant bearbeitet, produziert und geliefert. Unsere Kunden erhalten weiterhin die qualitativ hochwertigen Metallerzeugnissen, die sie von uns kennen“, sagt Jens Schumacher. Zu den Leistungen der JS Lasertechnik gehören Laserschneiden, Rohrlasern, CAD-Dienstleistungen, Blechbearbeitung und Oberflächenbearbeitung. Die rund 45 hochqualifizierten Mitarbeitenden sind aber für die Kunden, die hauptsächlich aus der Region stammen, auch in den Bereichen Montagen, Schweißarbeiten sowie Bohr- und Fräsarbeiten tätig.
Pandemieauswirkungen und Preissteigerungen machen Neuausrichtung notwendig
Anlass für die betriebliche Neuaufstellung sind die Folgewirkungen der Corona-Pandemie sowie der Preissteigerungen in Folge der geopolitischen Verwerfungen. „Bis 2019 stieg die Nachfrage nach unseren Produkten stetig an. Im Vertrauen darauf, dass sich dieser Trend fortsetzt, haben wir unsere Unternehmensstrukturen und Produktionskapazitäten angepasst, um den avisierten Kundenabrufen auch in Zukunft gerecht werden zu können. Durch die Produktionsseinschränkungen und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie mussten unsere Kunden ihre angekündigten Abrufzahlen jedoch deutlich reduzieren. Wir haben zwar schon früh damit begonnen, unsere Produktionskapazitäten und -prozesse an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, die entstandene Lücke in der Auslastung der Produktion konnten wir mit anderen Aufträgen allerdings nicht im erforderlichen Umfang schließen. Nachdem sich die Produktnachfrage in den letzten beiden Jahren wieder auf das übliche Niveau bewegt hat, sind die Kosten für Rohstoffe und Vormaterial erheblich angestiegen“, sagt Jens Schumacher. „Diese Kombination aus Herausforderungen war und ist auch für uns als vorsichtig planendes und agierendes Unternehmen über einen Zeitraum von inzwischen mehr als vier Jahren nicht durchzuhalten. Wir sind aber überzeugt davon, dass wir uns mit dem nun begonnen Sanierungsverfahren neu und zukunftsfähig aufstellen können.“
Zügiger Abschluss angestrebt
Ziel ist es, das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung zügig mit einem Insolvenzplan abzuschließen. Diesen werden Jens Schumacher und ein Team rund um den Diplom-Wirtschaftsjuristen Nico Kämpfert von der auf unternehmerische Sondersituationen spezialisierten INNOVATIS erarbeiten und dem Gericht vorlegen. Die Löhne und Gehälter der rund 45 Mitarbeitenden sind gesichert. „Wir werden das Sanierungsverfahren nutzen, um den bereits eingeschlagegen Weg der Neuausrichtung fortzusetzen und abzuschließen. Wir sind sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird. Das Geschäftsmodell ist grundsätzlich intakt und derzeit nur durch externe Krisen beeinträchtigt. Mit der avisierten Neuaufstellung dürfte die JS Lasertechnik in der Lage sein, neue Wachstumsimpulse zu setzen. Das Unternehmen war und ist ein Spezialist für professionelle Edelstahl- und Metallverarbeitung für viele unterschiedliche Anwendungsbereiche und Branchen, ein verantwortungsvoller Arbeitgeber und ein verlässlicher Partner für Kunden und Zulieferer“, sagt Kämpfert.
Von Seiten des Gerichts begleitet Rüdiger Bauch von Schultze & Braun das Sanierungsverfahren. Er wurde zum vorläufigen Sachwalter bestellt und wird die Geschäftsführung im Rahmen der Sanierung beaufsichtigen und konstruktiv begleiten. „Die bisherige und künftige Aufstellung des Unternehmens und die bereits eingeleiteten Maßnahmen sind eine gute Ausgangslage, um die angestrebte Neuausrichtung der JS Lasertechnik zu einem Erfolg bringen zu können“, so Bauch. Der Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht ist unter anderem am Magdeburger Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei tätig.
JS Lasertechnik: Die JS Lasertechnik ist ein Spezialist für professionelle Edelstahl- und Metallverarbeitung. Das Unternehmen wurde 2007 von Jens Schumacher gegründet und hat seinen Sitz seitdem in Stendal. Die Kunden erhalten von der JS Lasertechnik und ihren rund 45 Mitarbeitenden qualitativ hochwertige Metallerzeugnisse. Zu den Leistungen der JS Lasertechnik gehören Laserschneiden, Rohrlasern, CAD-Dienstleistungen, Blechbearbeitung und Oberflächenbearbeitung. Montagen, Schweißarbeiten sowie Bohr- und Fräsarbeiten runden das Leistungsangebot für die Kunden ab, die hauptsächlich aus der Region stammen.
Eigenverwaltung: Das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung erlaubt einem Unternehmen die Sanierung in eigener Regie. Die Geschäftsführung bleibt voll handlungsfähig und kann uneingeschränkt agieren. Beaufsichtigt wird sie von einem vom Gericht bestellten Sachwalter. Ziel einer Eigenverwaltung ist die Sanierung des Unternehmens.