Teile des Firmenverbunds Krassow werden in Eigenverwaltung saniert

  • Geschäftsbetrieb wird fortgeführt
  • Prozess zur Investorenansprache ist angelaufen
  • Rechtsanwalt Vanja Alexander Kovacev von BBL Brockdorff ist vorläufiger Sachwalter
  • Rechtsanwälte Sebastian Netzel und Annika Schinkel von Brinkmann & Partner begleiten das Verfahren

Krassow, 22.10.2024 – Die Zurow Bau GmbH und die HKF Haustechnik GmbH werden im Rahmen eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung saniert, beide gehören zum Firmenverbund Krassow des Alleingesellschafters und Geschäftsführers Thorsten Fichtler. Von der Insolvenz nicht betroffen sind das Einzelunternehmen sowie die Besitzgesellschaften des Geschäftsführers. 

Das zuständige Amtsgericht Schwerin hat Rechtsanwalt Vanja Alexander Kovacev von der Restrukturierungskanzlei BBL zum vorläufigen Sachwalter bestellt, zu seinem Team gehören die Rechtsanwälte Nicole Laakmann und Maybritt Schwarz. Die eigenverwaltende Geschäftsführung wird von Brinkmann & Partner durch die Rechtsanwälte Sebastian Netzel und Annika Schinkel beraten. Weiterhin beraten wird die Gruppe von der Digital CFO AG durch Stephan Beier und Jan Becker, die bereits mit der Ansprache von potentiellen Erwerbern begonnen haben.

Der Geschäftsbetrieb der beiden Gesellschaften wird fortgeführt. Die Löhne und Gehälter der 31 Mitarbeiter werden über die Insolvenzgeldvorfinanzierung, die bei der zuständigen Agentur für Arbeit beantragt wird, bis zunächst einschließlich Dezember 2024 gesichert sein.

Zuletzt haben sich die Zurow Bau GmbH und die HKF Haustechnik GmbH insbesondere auf den nachträglichen Einbau von Aufzügen zur Renovierung von Wohnhäusern im Auftrag lokaler und regionaler Wohnungsgesellschaften konzentriert. Für die Krise ursächlich war eine längere Erkrankung der Geschäftsführung, was zur Folge hatte, dass trotz erheblicher Nachfrage kein Neugeschäft kontrahiert wurde.

Im Rahmen des bereits gestarteten Investorenprozesses werden auch verschiedene Patente für nachträgliche barrierefreie Aufzugseinbauten in Altbauten und Plattenbausiedlungen mit angeboten. Daran gibt es erhebliches Interesse, unter anderem von größeren Aufzugsherstellern sowie anderen Marktteilnehmern. Die Technik der Unternehmensgruppe ermöglicht den Einbau von Aufzügen ohne größere Eingriffe in die Bausubstanz, was zu erheblichen Einsparpotentialen führt. Es gibt derzeit zahlreiche Kundenanfragen, entsprechendes Neugeschäft soll mit Hilfe eines Investors abgearbeitet werden.

„Zuletzt hat die Baubranche arg gelitten. Wir glauben aber, dass es für die Leistungen der Gruppe nebst den Patenten, insbesondere in der Sanierung von Alt- aber auch Plattenbauten, erhebliche Nachfrage geben könnte“, führt Rechtsanwalt Netzel zu Sanierungspotentialen aus. „Unter Berücksichtigung der vorinsolvenzlichen Anfragen für neue Projekte sehe ich erhebliche Wachstumschancen. In der Gruppe wird eine Vielzahl von Experten und Fachkräften beschäftigt. Die Mannschaft ist motiviert auf Neugeschäft.“

Der vorläufige Sachwalter Vanja Alexander Kovacev ergänzt: „Die Unternehmensgruppe Krassow ist seit mehr als 30 Jahren ein relevanter Anbieter von Leistungen im Sanierungsbau in Westmecklenburg. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit der Geschäftsleitung und Eigenverwaltung eine Fortführungslösung erarbeiten werden können.“

Über BBL Brockdorff:

BBL gehört seit vielen Jahren zu den bundesweit führenden Kanzleien mit klarem Fokus auf Sondersituationen – Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz. Mit mehr als 200 Mitarbeitenden, darunter 50 Anwältinnen und Anwälten ist die Kanzlei deutschlandweit präsent, zudem gibt es ein Büro in London.