In seiner heute veröffentlichten Pressemitteilung* zu den aktuellen Insolvenzahlen weist das Statistische Bundesamt für den Mai 2021 einen Rückgang der Unternehmensinsolvenzen um 25,8 % im Vergleich zum Vorjahresmonat aus.
Dies ist eine deutliche Korrektur seiner ursprünglichen Prognose.
Der drastische Rückgang der Unternehmensinsolvenzverfahren i.H.v. 25,8 % zum Vorjahresmonat ist besonders auffällig, da bereits der Vergleichsmonat Mai 2020 unter dem Eindruck der Corona-Pandemie stand.
„Der weiterhin sehr deutliche Rückgang der Unternehmensinsolvenzen lässt sich nicht auf die staatlichen Interventionen während der Pandemie reduzieren, sondern offenbart auch langfristige Trends.“, erläutert Dr. Christoph Niering, Insolvenzverwalter und Vorsitzender des Berufsverbands der Insolvenzverwalter und Sachwalter Deutschlands (VID). Der langfristige Trend rückläufiger Gewerbeanmeldungen, der nahezu parallel zu den langjährig rückläufigen Insolvenzzahlen verläuft, ist ein deutliches Beispiel dieser Entwicklungen.
Für den Monat Juli 2021 prognostiziert das Statistische Bundesamt zum wiederholten Mal ein Insolvenzaufkommen auf dem Niveau des Vorjahresmonats. „Die Abweichung zwischen den amtlichen Prognosen und den später ermittelten Ist-Werten ist erheblich und begründet Zweifel an ihrer Belastbarkeit.“, stellt Niering fest.
„Nach den Erfahrungen der Praxis ist auch in den Monaten Juni und Juli 2021 mit einem sehr niedrigen Insolvenzaufkommen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu rechnen.“, so der VID-Vorsitzende weiter.