W. Schillig Polstermöbelwerke saniert sich in Eigenverwaltung

Ebersdorf-Frohnlach, 19. Mai 2023. Die W. Schillig Polstermöbelwerke GmbH & Co. KG hat vergangenen Freitag einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim zuständigen Amtsgericht Coburg gestellt. Das Gericht ordnete die vorläufige Eigenverwaltung an und bestellte Rechtsanwalt Joachim Exner von der Kanzlei Dr. Beck und Partner zum vorläufigen Sachwalter.

Mit der Anordnung der vorläufigen Eigenverwaltung sind Ole Brauer und Alexander Reus beide von der Kanzlei Anchor Rechtsanwälte als Sanierungsgeschäftsführer in die Geschäftsleitung von W. Schillig eingetreten. Unterstützt werden sie durch Restrukturierungsberater von operations+ sowie WAYES. In den kommenden Wochen arbeiten alle Verantwortlichen an einem umfassenden Sanierungskonzept. Der Geschäftsbetrieb wird fortgeführt.

Seit Beginn der Corona-Pandemie steckte der Möbelmarkt in Schwierigkeiten: W. Schillig hatte mit den Lockdowns, steigenden Energiepreisen und in die Höhe schnellenden Rohstoffpreisen zu kämpfen. Die extreme Kaufzurückhaltung schwächten den Hersteller zusätzlich. Mit Einleitung der Eigenverwaltung soll der begonnene Sanierungsprozess nun beschleunigt fortgesetzt werden.

Erik Stammberger, Enkel des Firmengründers Willi Schillig und CEO, sagte dazu: „Die Entscheidung, mit der Firma in die Eigenverwaltung zu gehen, war für uns sowohl geschäftlich als auch persönlich eine äußerst schwierige, aber leider notwendige Maßnahme. Die wirtschaftspolitischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich massiv verändert. Eine kostendeckende Fertigung ist auf der jetzigen Basis dauerhaft nicht mehr möglich. Nun müssen wir unser Geschäft den jetzigen Gegebenheiten anpassen und den notwendig gewordenen Weg der Restrukturierung konsequent weiterverfolgen.“

„Auf Basis, der in den letzten Tagen gewonnenen Erkenntnisse und nicht zuletzt aufgrund des klaren Commitments des Gesellschafters zu seinem Unternehmen sind, wir zuversichtlich, dass wir mit Unterstützung der Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten sowie unter Aufsicht des Sachwalters einen rechtssicheren Sanierungsprozess erfolgreich gestalten können, “ erklärte Ole Brauer.

Alexander Reus ergänzt: „Unser oberstes Ziel ist es, die W. Schillig Polstermöbelwerke GmbH & Co. KG wieder auf einen nachhaltigen Erfolgskurs zu bringen. Dafür werden wir alle erforderlichen Schritte einleiten und eng mit den Gläubigern und Stakeholdern zusammenarbeiten.“

Das operative Geschäft der Willi Schillig Polstermöbelwerke wird während des Verfahrens nahtlos weiterlaufen. Die 230 Mitarbeiter am Standort Frohnlach wurden bereits über die aktuelle Situation informiert. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter werden bis Ende Juli durch das Insolvenzgeld gezahlt. Das Unternehmen wird weiter produzieren und seine Lieferverpflichtungen gegenüber den Kunden erfüllen. Die Kunden können ihre Bestellungen aufgeben und erhalten ihre Ware wie gewohnt. Ziel ist es, das Unternehmen bis zum Spätherbst über einen Insolvenzplan zu sanieren und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.